Alle Erfahrungen, die Menschen machen, müssen sie auch verarbeiten. Dazu brauchen wir mal mehr, mal weniger Zeit. Hochsensible brauchen grundsätzlich etwas mehr Zeit dafür, weil sie einfach wesentlich mehr Informationen ungefiltert oder weniger gefiltert aufnehmen als andere in einer vergleichbaren Situation. Je emotionaler und intensiver eine Erfahrung ist, umso wichtiger und komplexer ist auch die Verarbeitung.
Selbst wenn es schöne Erfahrungen waren, bleiben es viele Eindrücke deren Verarbeitung schlicht Zeit braucht. Das kann dazu führen, dass Du Dich nach einem Urlaub fühlst, als bräuchtest Du einen weiteren Urlaub um Dich zu erholen.
Wie kann es sein, dass Hochsensible nach einem ereignisreichen Zeitraum einfach länger brauchen, um all das zu verarbeiten was sie erlebt haben, als sie selbst glauben?
Auch viele Hochsensible feiern gerne Geburtstage, gehen gerne tanzen und mögen Konzerte. Sie haben Hobbys, Familien und Freunde, und die gleichen Grundbedürfnisse wie jeder andere Mensch auch: unter anderem nach Berührung, Geborgenheit, Gemeinschaft und Austausch mit anderen. Solange ihnen ihre hohe Sensibilität noch nicht bewusst ist kann es sein, dass sie versuchen ihr Leben so zu organisieren, wie ihre Freunde und Verwandten das auch tun. Sie erwarten von sich selbst, dass sie nach ein paar Stunden Schlaf ausgeruht sind. Sie erwarten von sich selbst auch, nach einem Urlaub energiegeladen zurück in den Alltag zu kehren. Denn so haben sie es gelernt, sowohl von ihren Eltern als auch durch ihre Beobachtung. Erst wenn die Hochsensibilität Dir bewusst wird, räumst Du Dir selbst auch gewisse Sonderrechte ein. Vorher verstehst Du Dich einfach meistens selbst nicht richtig.
Es gibt keine Regeln für die Dauer der Verarbeitung von Erfahrungen – wir müssen uns selbst kennen lernen.
Dadurch, dass wir uns bewusst machen, wie wir funktionieren, wie viel Zeit wir brauchen, können wir besser für uns sorgen. Wir können auch besser planen:
- wenn mir klar ist, dass ich nach einem großartigen Konzert zwei Tage Ruhe brauche, dann gehe ich eben nur noch freitags auf Konzerte.
- Weiss ich, dass ein Bildungsurlaub mit all den neuen Eindrücken mich sehr aufgewühlt, dann plane ich danach noch einige Tage zur Erholung ein.
- Wenn ich beobachte, dass die Besuche meiner besten Freundin stundenlange intensive Gespräche beinhalten, kann ich sie entsprechend einplanen.
- Vermute ich, dass sich für eine Fortbildung viel Kraft und Konzentration brauchen werde, verplane ich das Wochenende vorher besser nicht.
- Ähnliches gilt für Autofahrten, Flugreisen, Familientreffen …
- Regelmäßige Retreats tun Hochsensiblen besonders gut.
- Das Batterie-wieder-aufladen genauso im Terminkalender einzutragen wie alles andere ist eine kluge Strategie.
Ständig dieselben Maßstäbe an mich selbst anzulegen, wie Menschen, die ganz anders sind als ich… Das ist sinnlos! (Das gilt natürlich nicht nur für die eigene Sensibilität!) In einem längeren Entwicklungsprozess darf jeder Hochsensible seine eigenen persönlichen Belastungsgrenzen austesten, seine notwendigen Zeiträume für die Verarbeitung erkennen und schließlich noch lernen, dass alles konstruktiv nach außen zu kommunizieren. Leider gibt es dafür kein Handbuch: jeder muss seine eigenen Regeln erkennen.
Es dauert eine gewisse Zeit und erfordert Geduld mit sich selbst.
Auch eine gewisse Leidensfähigkeit. Alles nicht so wirklich schön, ja, ich weiß. Aber ich weiß auch, dass Du am Ende dieses notwendigen Lernprozesses alles zur Verfügung stehen hast, was Du brauchst, um ein gesundes und Deiner Hochsensibilität entsprechendes Leben zu führen. Das ist dann vollkommen unspektakulär, aber eines der wichtigsten Dinge im Leben hochsensibler Menschen.
Dann ist es auch nicht mehr anstrengend, sondern wie beim Fahrradfahren hast Du nun die instinktive Kontrolle: über Deine Zeitplanung, über die Zeiten die Du für Erfahrungen und ihre Verarbeitung brauchst, und wie Du Dein Leben so einrichtest, dass es sich für Dich persönlich richtig anfühlt.
Dann kannst Du Urlaubsreisen, Familienfeste, Besucher, Fortbildungen, geplante Veränderungen wie Umzüge oder Berufswechsel und alles andere genießen, weil es in Dein persönliches Zeitgerüst richtig eingebettet ist, und Du gelernt hast, Deine Grenzen richtig zu setzen. Wenn diese alltäglichen Dinge wie regelmäßige Termine immer mit entsprechendem Erholungszeitraum eingeplant werden, dann steht Dir auch für außergewöhnliches mehr Energie zur Verfügung. Und je klüger Du mit Deiner Energie haushältst, umso weniger musst Du Überraschungen und Unvorhergesehenes fürchten.
Statt eines Energiedefizit es aufgrund permanenter Überforderung, setzt Du auf Energiehaushalt, und bist dadurch auch in Krisen stabiler.
Meiner Erfahrung nach sind die meisten Hochsensiblen extrem belastbar. Sie können viel aushalten und lange, lange, lange Zeit über ihre eigenen Grenzen gehen, bis es sich rächt. Jetzt stell Dir einmal vor, was für Energiereserven diese Menschen angesichts einer Krise mobil machen können, wenn sie ihren Alltag nahe am Optimum organisieren …!
Die Zeit, die eine hochsensible Person für die Verarbeitung von Eindrücken braucht, ist ja keine leere Zeit. Es sollte eine eindrucksarme Zeit sein, in der durchaus eine gewisse Produktivität möglich ist. Zu wissen, wann man besser Handwerkliches einplant, und wann besser geistige Arbeiten, ist Teil dieses Lernprozesses. Ich möchte noch einmal betonen, dass es hier nicht um strikte Regeln und ein starres Korsett geht, sondern um die individuelle Freiheit, die Dir Selbsterkenntnis gewährt!
Herzlichst, wo immer Du gerade bist,
P.S.: Was verblüfft Dich am meisten im Zusammenhang mit der Verarbeitungszeit von Hochsensiblen?
Alle Erfahrungen, die Menschen machen, müssen sie auch verarbeiten. Dazu brauchen wir mal mehr, mal weniger Zeit. Hochsensible brauchen grundsätzlich etwas mehr Zeit dafür, weil sie einfach wesentlich mehr Informationen ungefiltert oder weniger gefiltert aufnehmen als andere in einer vergleichbaren Situation. Je emotionaler und intensiver eine Erfahrung ist, umso wichtiger und komplexer ist auch die Verarbeitung.
Selbst wenn es schöne Erfahrungen waren, bleiben es viele Eindrücke deren Verarbeitung schlicht Zeit braucht. Das kann dazu führen, dass Du Dich nach einem Urlaub fühlst, als bräuchtest Du einen weiteren Urlaub um Dich zu erholen.
Wie kann es sein, dass Hochsensible nach einem ereignisreichen Zeitraum einfach länger brauchen, um all das zu verarbeiten was sie erlebt haben, als sie selbst glauben?
Auch viele Hochsensible feiern gerne Geburtstage, gehen gerne tanzen und mögen Konzerte. Sie haben Hobbys, Familien und Freunde, und die gleichen Grundbedürfnisse wie jeder andere Mensch auch: unter anderem nach Berührung, Geborgenheit, Gemeinschaft und Austausch mit anderen. Solange ihnen ihre hohe Sensibilität noch nicht bewusst ist kann es sein, dass sie versuchen ihr Leben so zu organisieren, wie ihre Freunde und Verwandten das auch tun. Sie erwarten von sich selbst, dass sie nach ein paar Stunden Schlaf ausgeruht sind. Sie erwarten von sich selbst auch, nach einem Urlaub energiegeladen zurück in den Alltag zu kehren. Denn so haben sie es gelernt, sowohl von ihren Eltern als auch durch ihre Beobachtung. Erst wenn die Hochsensibilität Dir bewusst wird, räumst Du Dir selbst auch gewisse Sonderrechte ein. Vorher verstehst Du Dich einfach meistens selbst nicht richtig.
Es gibt keine Regeln für die Dauer der Verarbeitung von Erfahrungen – wir müssen uns selbst kennen lernen.
Dadurch, dass wir uns bewusst machen, wie wir funktionieren, wie viel Zeit wir brauchen, können wir besser für uns sorgen. Wir können auch besser planen:
Ständig dieselben Maßstäbe an mich selbst anzulegen, wie Menschen, die ganz anders sind als ich… Das ist sinnlos! (Das gilt natürlich nicht nur für die eigene Sensibilität!) In einem längeren Entwicklungsprozess darf jeder Hochsensible seine eigenen persönlichen Belastungsgrenzen austesten, seine notwendigen Zeiträume für die Verarbeitung erkennen und schließlich noch lernen, dass alles konstruktiv nach außen zu kommunizieren. Leider gibt es dafür kein Handbuch: jeder muss seine eigenen Regeln erkennen.
Es dauert eine gewisse Zeit und erfordert Geduld mit sich selbst.
Auch eine gewisse Leidensfähigkeit. Alles nicht so wirklich schön, ja, ich weiß. Aber ich weiß auch, dass Du am Ende dieses notwendigen Lernprozesses alles zur Verfügung stehen hast, was Du brauchst, um ein gesundes und Deiner Hochsensibilität entsprechendes Leben zu führen. Das ist dann vollkommen unspektakulär, aber eines der wichtigsten Dinge im Leben hochsensibler Menschen.
Dann ist es auch nicht mehr anstrengend, sondern wie beim Fahrradfahren hast Du nun die instinktive Kontrolle: über Deine Zeitplanung, über die Zeiten die Du für Erfahrungen und ihre Verarbeitung brauchst, und wie Du Dein Leben so einrichtest, dass es sich für Dich persönlich richtig anfühlt.
Dann kannst Du Urlaubsreisen, Familienfeste, Besucher, Fortbildungen, geplante Veränderungen wie Umzüge oder Berufswechsel und alles andere genießen, weil es in Dein persönliches Zeitgerüst richtig eingebettet ist, und Du gelernt hast, Deine Grenzen richtig zu setzen. Wenn diese alltäglichen Dinge wie regelmäßige Termine immer mit entsprechendem Erholungszeitraum eingeplant werden, dann steht Dir auch für außergewöhnliches mehr Energie zur Verfügung. Und je klüger Du mit Deiner Energie haushältst, umso weniger musst Du Überraschungen und Unvorhergesehenes fürchten.
Statt eines Energiedefizit es aufgrund permanenter Überforderung, setzt Du auf Energiehaushalt, und bist dadurch auch in Krisen stabiler.
Meiner Erfahrung nach sind die meisten Hochsensiblen extrem belastbar. Sie können viel aushalten und lange, lange, lange Zeit über ihre eigenen Grenzen gehen, bis es sich rächt. Jetzt stell Dir einmal vor, was für Energiereserven diese Menschen angesichts einer Krise mobil machen können, wenn sie ihren Alltag nahe am Optimum organisieren …!
Die Zeit, die eine hochsensible Person für die Verarbeitung von Eindrücken braucht, ist ja keine leere Zeit. Es sollte eine eindrucksarme Zeit sein, in der durchaus eine gewisse Produktivität möglich ist. Zu wissen, wann man besser Handwerkliches einplant, und wann besser geistige Arbeiten, ist Teil dieses Lernprozesses. Ich möchte noch einmal betonen, dass es hier nicht um strikte Regeln und ein starres Korsett geht, sondern um die individuelle Freiheit, die Dir Selbsterkenntnis gewährt!
Herzlichst, wo immer Du gerade bist,
P.S.: Was verblüfft Dich am meisten im Zusammenhang mit der Verarbeitungszeit von Hochsensiblen?