Vielbegabte sind oft sehr kreativ und haben eine gute Beziehung zu ihrer Muse, selbst wenn ihnen das nicht bewusst sein sollte. Wir wissen, dass eine Begabung zu haben noch nicht bedeutet, diese auch auszuleben. Zu der inneren Unzufriedenheit, Dein Potential nicht auszuschöpfen, kommt noch die vorwurfsvolle Haltung Deiner Mitmenschen, die nicht begreifen wollen, dass es nicht einfach ist. Zermürbend und frustrierend. Wenn Du auch oft spürst, das da noch mehr ginge, aber nicht recht den Zugang zu Deinen Talenten findest, habe ich einen Vorschlag für Dich:
Lade Deine Muse doch mal zum Tee ein!
Diese Idee habe ich Shiloh Sophia McCloud zu verdanken. Sie lädt immer wieder dazu ein, sich ein paar Minuten zu nehmen, nur die Zeit, die es braucht, eine Tasse Tee (oder Kaffee, oder ein Glas guten Wein…) zu genießen. Dabei mit Stift und Papier, oder auch Pinsel und Journal, Kohle und Block oder welchem Material auch immer, einer Frage nachzuspüren, die Dich gerade lockt. Oder die Dich gerade beschäftigt. Das kann eine spirituelle Frage sein, oder eine ganz praktische, oder die Frage nach dem momentanen Lebensmotto.
Du trinkst einen Schluck, greifst nach dem Stift und denkst einfach nur an Deine Frage, dabei lässt Du Deiner Hand freien Lauf.
Worte, Zeichnungen, Muster, Kritzeleien, Mindmaps, Gedichte, Sätze…. alles ist erlaubt, alles ist richtig. Es gibt hier keine Vorgaben, sondern nur Deinen persönlichen Weg! Das hier tust Du nur für Dich selbst, das bekommt niemand zu Gesicht wenn Du es nicht willst. Das bewertet und beurteilt niemand. Auch Du selbst nicht. Lass es einfach geschehen, und sieh, wohin der Stift Dich trägt. Die Idee dahinter ist so schlicht wie mächtig:
Nimm Dir bewusst Zeit, Raum und Material, um mit Deinem kreativen Potential in Kontakt zu treten.
Wie so oft kann es hilfreich sein, ein Ritual daraus zu machen. Ob morgens direkt beim Frühstück, in der Mittagspause oder am Abend: wenn Du dieses Miniatur-Retreat zur Gewohnheit werden lässt, stärkst Du die Beziehung zu Deiner Muse. Das wird Dich amüsieren, Deiner Kreativität gut tun, und Dich spielerisch wachsen lassen. Du gewinnst mehr Gespür für Deine inneren Abläufe und einen verlässlicheren Zugang zu kreativer Inspiration. Wieviel Zeit Du Dir nimmst, liegt ganz in Deiner Hand. Vielleicht möchte Deine Muse mit Dir eine ganze Kanne Tee leeren? Oder hat ganz andere Vorlieben?
Ein paar Fragen als Ideen für Deinen Einstieg:
- Was stellst du Dir unter einer Muse vor?
- Glaubst Du, dass Du kreativ bist?
- Ist oder war immer jemand anders in Deiner Familie der Kreative?
- Was ist überhaupt Inspiration?
- Hast Du eigene Methoden, um Dich zu inspirieren oder inspirieren zu lassen?
- Hast Du eine Muse im realen Leben, einen Menschen, der Dich inspiriert?
- Kannst Du einen inneren Anteil in Dir als Zugang zu Deiner Kreativität identifizieren?
- Wenn Dein innerer Kritiker Gestalt annähme, wie sähe er aus?
- Was vermutest Du als eigentliches Ziel Deines Inneren Kritikers? (Denn auch der will, wie alle Deine inneren Teile, in Wirklichkeit nur Dein Bestes!)
- Wie wärst Du selbst als Muse, wie würdest Du Dich verhalten, was würdest Du tun um zu inspirieren?
- Wie stellst Du Dir Deine Muse als persönliche und personifizierte Inspirationsquelle vor?
Alle diese Fragen kannst Du in ein paar Minuten auf einem Zettel, einer Serviette oder im ledergebundenen Tagebuch zu beantworten suchen… die Antworten werden Dich vermutlich überraschen und mit Sicherheit weiterbringen. Versuche so schnell wie möglich zu schreiben, nicht zu zögern, nicht zu grübeln, sondern die Worte und Striche fliessen zu lassen im Versuch Deine Gedanken zu notieren, statt sie zu steuern. Je freier Du Dich dabei lassen kannst, desto besser.
Kritzeleien, Zeichnungen und Doodles sind willkommen!
Es müssen nicht immer Worte sein, Sätze oder ganze Texte. Manchmal entstehen auch Zeichnungen, deren Aussagekraft sich nur Dir selbst erschliessen. Vielleicht nicht Deinem Verstand, aber Deine Muse spricht oft lieber mit Deinem Herzen oder Deinen besonderen Sinnen. Sie liebt es, zu spielen, zu experimentieren. Es ist an der Zeit, Euren gemeinsamen Kommunikationskanal zu finden. Denn das große Geheimnis ist:
Deine Muse möchte immer mit Dir kommunizieren – es ist Deine Aufgabe, zu lernen ihr zuzuhören!
Wie auch immer Du Deine Muse siehst, spürst, einlädst, es ist Deine Sache. Deine, und ihre. Denn manchmal, das muss ich gestehen, ist die Muse eine wählerische und exzentrische Gestalt! Manchmal möchte sie eine bestimmte Tageszeit, einen speziellen Stift oder eine ganz besondere Tasse gewidmet bekommen. Dann rate ich Dir unbedingt, ihren Impulsen zu folgen…
Deine Muse ist der Teil Deiner selbst, der Dich fordern, und fördern möchte.
Sie ist manchmal kapriziös, kann Dir mehr beibringen, als ich Dir hier erzählen kann… und sie ist absolut unbestechlich und immer auf Deiner Seite! Ich wünsche Euch beiden viel Vergnügen miteinander…
Herzlichst, wo immer Du gerade sein magst,
P.S.: Mehr zum Thema: Wie trainierst Du Deinen Kreativitätsmuskel, was ist ein Künstlertreff und was sind Bilderdenker?
P.P.S.: Lass mich Deine Ideen zum Thema Tee mit der Muse hören! Und lass mich wissen, wenn Du mehr darüber wissen willst!
Danke, Johanna! Kannst du das nicht auch ungefähr so expresar en castellano? Ich würde es gerne einigen Leuten weiterschicken! Ich wünsche dir ein gutes Jahr mit deiner Muse!
Liebe Friederike,
Ich schaue mal, ob ich dazu komme, wenn, dann schicke ich es dir.
Alles Liebe,
Johanna