Hilflosigkeit ist eine Mischung aus dem Ohnmachtsgefühl, sich nicht selbst helfen zu können, und auch keine Hilfe zu bekommen. Auch auf andere bezogen kannst Du Dich hilflos fühlen: jemand stirbt, und Du kannst nichts tun.
Den großen Lebensmomenten treten wir oft hilflos entgegen.
Ob die eigene Geburt, das Gebären, schwere Krankheit oder der Tod – wer nicht gerade Mediziner ist, wird all diese Dinge als übermächtig, und sich selbst als hilflos empfinden. Und auch Mediziner geraten an jenen Punkt der Ohnmacht, an dem das Leben selbst die Entscheidungen fällt.
Jemand anderem beim Sterben zusehen zu müssen ist pure Hilflosigkeit, oder nicht?
Das ist die Frage: wenn Du Dich auf das Große konzentrierst, ja, dann bleibst Du im Angesicht der Sterblichkeit ohnmächtig. Siehst Du aber auf die kleinen Dinge, den Schluck Wasser, das aufgeschüttelte Kissen, die Lieblingsmusik oder die gehaltene Hand, dann kannst Du so vieles tun! Du kannst präsent sein, zuhören, begleiten. Jemandem, der auf seine elementarste Menschlichkeit zurückgeworfen ist, helfen, ein Mindestmaß an Würde zu bewahren. Das ist viel.
Es ist letzten Endes Deine Entscheidung, ob Du Dich hilflos fühlst, oder nicht.
Auch hier gilt: choose your battles. Dich mit dem großen Gleichmacher selbst anzulegen… verspricht Dein sicheres Versagen. Dich auf die kleinen, aber in der Summe so wichtigen Dinge zu konzentrieren, kann dem Sterbenden und Dir wirklich helfen, und guttun.
Es wird immer Tage des Haderns geben. Je nach Weltanschauung haderst Du mit Deinem Gott, suchst Erklärungen in Deinem heiligen Buch, findest keinen Trost in den alten Texten – das ist vollkommen normal!
Tage des Haderns und Momente der Wut und Ohnmacht gehören zum Leben dazu.
Und zum Sterben noch mehr. Aber sie sind nicht alles, und sie dürfen Dich nicht dazu verleiten, nur Deine Hilflosigkeit zu sehen und zu empfinden.
Resilient sind vor allem jene Menschen, die in jeder Lage Möglichkeiten zum Handeln erkennen können. Die sich nicht hilflos ergeben, sondern nach den Dingen suchen und fragen, die sie selbst tun können. Ob es die Fähigkeit ist, selbst zu essen und zu trinken, oder die Entscheidungshoheit über den eigenen Körper zu behalten. Oder ob es die Fähigkeit ist, jemandem die letzten Tage so angenehm und würdevoll wie irgend möglich zu machen.
Jeder hat seine persönliche Strategie, um mit Hilflosigkeit umzugehen.
Der eine sucht so viele Informationen wie möglich, um die Situation zu verstehen und eventuell übersehene Handlungsoptionen aufzudecken. Die andere schaut auf die alltäglichsten, kleinsten Dinge, und wirkt still und leise den größten Dienst. Der dritte sieht klaren Blickes, was geschieht, und sucht Nähe und Austausch in klaren, offenen Worten. Die vierte betet. Der fünfte erinnert sich an schönere Tage. Die sechste hilft den Helfern.
Für Deine Resilienz, und DEINEN UMGANG mit der Hilflosigkeit, ist es irrelevant, ob Dein Handeln objektiv sinnvoll ist.
Den anderen mag es seltsam erscheinen, dass Du Dich auf Kleinigkeiten fokussierst, oder dass Du alle Informationsquellen anzapfst, dass Du das Gespräch suchst oder dass Du in stiller Versunkenheit sitzt. Das ist vollkommen unwichtig. Solange Du niemand anderem schadest, steht es keinem Menschen zu, über die Art zu urteilen, wie Du Deine Hilflosigkeit in Schach hältst.
Ausschlaggebend ist, ob Du Dich als tätig und kompetent empfindest.
Im letzten Absatz will ich die globale Situation doch erwähnen… viele empfinden sich als hilflos, obwohl sie sehr wohl etwas tun können. Sie können aktiv verhindern, sich und andere anzustecken. Dummerweise fühlt sich das nach Faulheit, Nichtstun oder Kapitulation an, weil wir alle so auf Aktionismus getrimmt wurden.
Halt inne. Atme durch. Bleib zuhause.
- Finde die Tätigkeiten, die Deine Batterien aufladen, ob es das Lesen, die Musik, das Stricken, das Malen oder das Einsprechen von Hörbüchern ist…oder Tee mit der Muse.
- Geh in Kontakt über all die vielen virtuellen Kanäle, die uns zur Verfügung stehen! Videokonferenz mit den Enkeln, Chat mit der Freundin, Telefonat mit der alten Tante – es gibt so viele Möglichkeiten.
- Nimm Dir die Zeit für ein Retreat, ganz bewusst.
- Finde Handlungsmöglichkeiten, ob im Thinktank, in der Nachbarschaftshilfe oder Online Lehre… wir alle haben Fähigkeiten, etwas beizutragen. Und heute lohnt es sich, diese Fähigkeiten zu erkennen und auszubauen.
Wenn die Hilflosigkeit Dich beutelt,
dann nimm es an,
und sieh es als Herausforderung:
welchen der
vielen verschiedenen Wege mit ihr umzugehen
kannst und willst Du heute gehen?
Herzlichst, wo immer Du gerade zu Hause bist,
Hilflosigkeit ist eine Mischung aus dem Ohnmachtsgefühl, sich nicht selbst helfen zu können, und auch keine Hilfe zu bekommen. Auch auf andere bezogen kannst Du Dich hilflos fühlen: jemand stirbt, und Du kannst nichts tun.
Den großen Lebensmomenten treten wir oft hilflos entgegen.
Ob die eigene Geburt, das Gebären, schwere Krankheit oder der Tod – wer nicht gerade Mediziner ist, wird all diese Dinge als übermächtig, und sich selbst als hilflos empfinden. Und auch Mediziner geraten an jenen Punkt der Ohnmacht, an dem das Leben selbst die Entscheidungen fällt.
Jemand anderem beim Sterben zusehen zu müssen ist pure Hilflosigkeit, oder nicht?
Das ist die Frage: wenn Du Dich auf das Große konzentrierst, ja, dann bleibst Du im Angesicht der Sterblichkeit ohnmächtig. Siehst Du aber auf die kleinen Dinge, den Schluck Wasser, das aufgeschüttelte Kissen, die Lieblingsmusik oder die gehaltene Hand, dann kannst Du so vieles tun! Du kannst präsent sein, zuhören, begleiten. Jemandem, der auf seine elementarste Menschlichkeit zurückgeworfen ist, helfen, ein Mindestmaß an Würde zu bewahren. Das ist viel.
Es ist letzten Endes Deine Entscheidung, ob Du Dich hilflos fühlst, oder nicht.
Auch hier gilt: choose your battles. Dich mit dem großen Gleichmacher selbst anzulegen… verspricht Dein sicheres Versagen. Dich auf die kleinen, aber in der Summe so wichtigen Dinge zu konzentrieren, kann dem Sterbenden und Dir wirklich helfen, und guttun.
Es wird immer Tage des Haderns geben. Je nach Weltanschauung haderst Du mit Deinem Gott, suchst Erklärungen in Deinem heiligen Buch, findest keinen Trost in den alten Texten – das ist vollkommen normal!
Tage des Haderns und Momente der Wut und Ohnmacht gehören zum Leben dazu.
Und zum Sterben noch mehr. Aber sie sind nicht alles, und sie dürfen Dich nicht dazu verleiten, nur Deine Hilflosigkeit zu sehen und zu empfinden.
Resilient sind vor allem jene Menschen, die in jeder Lage Möglichkeiten zum Handeln erkennen können. Die sich nicht hilflos ergeben, sondern nach den Dingen suchen und fragen, die sie selbst tun können. Ob es die Fähigkeit ist, selbst zu essen und zu trinken, oder die Entscheidungshoheit über den eigenen Körper zu behalten. Oder ob es die Fähigkeit ist, jemandem die letzten Tage so angenehm und würdevoll wie irgend möglich zu machen.
Jeder hat seine persönliche Strategie, um mit Hilflosigkeit umzugehen.
Der eine sucht so viele Informationen wie möglich, um die Situation zu verstehen und eventuell übersehene Handlungsoptionen aufzudecken. Die andere schaut auf die alltäglichsten, kleinsten Dinge, und wirkt still und leise den größten Dienst. Der dritte sieht klaren Blickes, was geschieht, und sucht Nähe und Austausch in klaren, offenen Worten. Die vierte betet. Der fünfte erinnert sich an schönere Tage. Die sechste hilft den Helfern.
Für Deine Resilienz, und DEINEN UMGANG mit der Hilflosigkeit, ist es irrelevant, ob Dein Handeln objektiv sinnvoll ist.
Den anderen mag es seltsam erscheinen, dass Du Dich auf Kleinigkeiten fokussierst, oder dass Du alle Informationsquellen anzapfst, dass Du das Gespräch suchst oder dass Du in stiller Versunkenheit sitzt. Das ist vollkommen unwichtig. Solange Du niemand anderem schadest, steht es keinem Menschen zu, über die Art zu urteilen, wie Du Deine Hilflosigkeit in Schach hältst.
Ausschlaggebend ist, ob Du Dich als tätig und kompetent empfindest.
Im letzten Absatz will ich die globale Situation doch erwähnen… viele empfinden sich als hilflos, obwohl sie sehr wohl etwas tun können. Sie können aktiv verhindern, sich und andere anzustecken. Dummerweise fühlt sich das nach Faulheit, Nichtstun oder Kapitulation an, weil wir alle so auf Aktionismus getrimmt wurden.
Halt inne. Atme durch. Bleib zuhause.
Wenn die Hilflosigkeit Dich beutelt,
dann nimm es an,
und sieh es als Herausforderung:
welchen der
vielen verschiedenen Wege mit ihr umzugehen
kannst und willst Du heute gehen?
Herzlichst, wo immer Du gerade zu Hause bist,