Nicht in Einsamkeit sondern in Verbundenheit mit anderen Menschen zu leben, ist ein menschliches Grundbedürfnis. Und offenbar eines der wichtigsten, die momentan zu kurz kommen, was zu einer nahezu epidemischen Verbreitung von Depressionen führt. Johann Hari hat ein Buch über Depressionen geschrieben und er hat mindestens einen sehenswerten TED Talk dazu gegeben, in dem er unter anderem folgende Sätze sagte:
„You’re not a machine with broken parts. You are a human being with unmet needs.“
„Du bist keine Maschine mit kaputten Teilen. Du bist ein menschliches Wesen mit ungestillten Bedürfnissen.“
Diese Betrachtungsweise ist essentiell im Umgang mit Depressionen und mit schwierigen Persönlichkeitsanteilen. Wir sind, wer wir sind. Wir haben gewissen Bedürfnisse und gewisse Eigenheiten, die uns u.U. zu schwierigen Menschen machen, nicht nur für andere, sondern auch für uns selbst. Vieles an uns selbst können wir nicht ändern. Aber wie wir uns leben, darüber haben wir Entscheidungsgewalt. Wie wir auf die Welt reagieren liegt in unserer Hand. Häufig steht am Anfang des Wegs in ein glücklicheres Leben die Bewusstwerdung:
„Ich bin ich, und ich kann kein anderer werden. Aber ich kann mein Verhalten und meine Sicht auf die Dinge ändern.“
Dazu gehört auch die Sicht auf Dich selbst: egal wieviel Du erlebt hast, welche Verletzungen und Traumata Dich prägen, Du bist keine Maschine, die es zu reparieren gilt, damit sie genauso funktioniert wie alle anderen Maschinen. Du bist ein individuelles Puzzle, das es zu verstehen gilt, mit individuellen Bedürfnissen. Wir haben Grundbedürfnisse, die wir mit allen Menschen teilen, wie Luft, Nahrung, Wasser, Schlaf, Sicherheit, Schutz etc. Dazu kommen noch die Bedürfnisse wie soziale Kontakte, Partner, Bildung, kreativer Ausdruck usw. die uns Menschen antreiben.
Diese psychischen Grundbedürfnisse sollten in einem dynamischen Gleichgewicht sein, und es ist oft schwer genug, die eigene innere Zerissenheit auszuhalten. Einerseits willst Du dazugehören und brauchst Nähe und Berührung durch Menschen, andererseits brauchst Du Deine Freiheit und Ruhe, zeitweise Einsamkeit. Einerseits brauchst Du Veränderung und Neues, andererseits sehnst Du Dich nach Sicherheit und Geborgenheit. Fühlt man sich dabei auch noch mutterseelenallein, verschlimmert das die Situation erheblich.
Das Bedürfnis nach Verbundenheit bleibt heute zu oft unbefriedigt – das führt zu Einsamkeit.
Geborgenheit in einem sozialen Gefüge, Partnerschaften, Freundschaften – viel zu viele von uns leben in relativer Einsamkeit, und das fördert Depressionen. Natürlich gehört mehr dazu, und die körperliche Komponente darf nicht ignoriert werden. Aber dass Einsamkeitsgefühle alle anderen Faktoren verstärken, kann man nicht negieren. Mit Unterstützung durch Familie und Freunde ist ein Verkust der Arbeitsstelle, des Partners oder eine Naturkatastrophe viel besser zu bewältigen, als wenn man allein vor den Problemen steht.
Gerade Hochbegabte kennen die Einsamkeit meistens gut.
Wer nicht das Glück hatte, in eine passende Familie geboren zu werden, lernt oft erst als Erwachsener oder spät im Leben seinen Stamm, sein Rudel kennen. Das Gefühl allein auf weiter Flur zu sein mit dieser Innenwelt, dieser Auffassungsgabe und diesem Humor… oft die schmerzhafteste Erfahrung der Hochbegabten. Deshalb gibt es Vereinigungen wie Mensa, Intertel, TripleNine oder Special Interest Gruppen für Schlösser knacken, Kryptographie, Rollenspiele oder Xenobiologie. Weil es ein Grundbedürfnis jedes Menschen ist, zu einem Rudel zu gehören.
Sein Rudel zu suchen und zu finden ist die beste Medizin!
Sowohl die geistige Gesundheit als auch die körperliche profitieren immens davon, wenn wir uns mit verwandten Seelen zusammenrotten, unabhängig vom Zusammenhang, den wir finden. Das kann eine Eigenschaft wie der IQ sein, oder eine Erfahrung wie verwaist zu sein oder auch ein Hobby wie Häkeln. Hauptsache wir tauschen uns aus, bestärken uns, sehen nacheinander, unterstützen und feiern einander und fühlen: da sind Menschen, denen ich wichtig bin. Denen auffallen würde, wenn ich einfach verschwände. Denen ich fehlen würde, die auf mich achten und mich auffangen, wenn ich helfende Hände brauche oder eine Schulter, mich auszuweinen. Selbst wenn es nur für „Hermits united“ reicht, weil die Beiteiligten introvertiert sind, und der Kontakt ausschliesslich via chat erfolgt: wenn der andere nicht da ist, dann fragt jemand nach. Und eventuell wird eine Begegnung im realen Leben folgen, und eine Freundschaft, die auch Umarmungen möglich macht.
Ob Du selbst mit Depressionen zu tun hast, oder Deine Nächsten – es hilft, in Verbundenheit zu leben!
Das bedeutet nicht, aneinander zu kleben. Es bedeutet, da zu sein. Auch wenn der andere gerade so stachelig ist, dass er oder sie sich selbst kaum aushalten kann – da zu sein und zu bleiben. Wie der kleine Prinz den Fuchs zähmt, behutsam füreinander da zu sein, ohne einander zu verschrecken. Dann kann eine Bindung zwischen euch entstehen, die auch schwerere Zeiten überdauert.
Ich wünsche Euch damit viel Erfolg und auch Vergnügen… das ist keine bittere sondern süße Medizin – auch wenn wir Introvertierten das oft vergessen.
Herzlichst, wo immer Du gerade bist,
Nicht in Einsamkeit sondern in Verbundenheit mit anderen Menschen zu leben, ist ein menschliches Grundbedürfnis. Und offenbar eines der wichtigsten, die momentan zu kurz kommen, was zu einer nahezu epidemischen Verbreitung von Depressionen führt. Johann Hari hat ein Buch über Depressionen geschrieben und er hat mindestens einen sehenswerten TED Talk dazu gegeben, in dem er unter anderem folgende Sätze sagte:
„You’re not a machine with broken parts. You are a human being with unmet needs.“
Diese Betrachtungsweise ist essentiell im Umgang mit Depressionen und mit schwierigen Persönlichkeitsanteilen. Wir sind, wer wir sind. Wir haben gewissen Bedürfnisse und gewisse Eigenheiten, die uns u.U. zu schwierigen Menschen machen, nicht nur für andere, sondern auch für uns selbst. Vieles an uns selbst können wir nicht ändern. Aber wie wir uns leben, darüber haben wir Entscheidungsgewalt. Wie wir auf die Welt reagieren liegt in unserer Hand. Häufig steht am Anfang des Wegs in ein glücklicheres Leben die Bewusstwerdung:
„Ich bin ich, und ich kann kein anderer werden. Aber ich kann mein Verhalten und meine Sicht auf die Dinge ändern.“
Dazu gehört auch die Sicht auf Dich selbst: egal wieviel Du erlebt hast, welche Verletzungen und Traumata Dich prägen, Du bist keine Maschine, die es zu reparieren gilt, damit sie genauso funktioniert wie alle anderen Maschinen. Du bist ein individuelles Puzzle, das es zu verstehen gilt, mit individuellen Bedürfnissen. Wir haben Grundbedürfnisse, die wir mit allen Menschen teilen, wie Luft, Nahrung, Wasser, Schlaf, Sicherheit, Schutz etc. Dazu kommen noch die Bedürfnisse wie soziale Kontakte, Partner, Bildung, kreativer Ausdruck usw. die uns Menschen antreiben.
Die vier Pole zwischen denen wir uns stets bewegen sind FREIHEIT, VERBUNDENHEIT, SICHERHEIT und VERÄNDERUNG.
Diese psychischen Grundbedürfnisse sollten in einem dynamischen Gleichgewicht sein, und es ist oft schwer genug, die eigene innere Zerissenheit auszuhalten. Einerseits willst Du dazugehören und brauchst Nähe und Berührung durch Menschen, andererseits brauchst Du Deine Freiheit und Ruhe, zeitweise Einsamkeit. Einerseits brauchst Du Veränderung und Neues, andererseits sehnst Du Dich nach Sicherheit und Geborgenheit. Fühlt man sich dabei auch noch mutterseelenallein, verschlimmert das die Situation erheblich.
Das Bedürfnis nach Verbundenheit bleibt heute zu oft unbefriedigt – das führt zu Einsamkeit.
Geborgenheit in einem sozialen Gefüge, Partnerschaften, Freundschaften – viel zu viele von uns leben in relativer Einsamkeit, und das fördert Depressionen. Natürlich gehört mehr dazu, und die körperliche Komponente darf nicht ignoriert werden. Aber dass Einsamkeitsgefühle alle anderen Faktoren verstärken, kann man nicht negieren. Mit Unterstützung durch Familie und Freunde ist ein Verkust der Arbeitsstelle, des Partners oder eine Naturkatastrophe viel besser zu bewältigen, als wenn man allein vor den Problemen steht.
Gerade Hochbegabte kennen die Einsamkeit meistens gut.
Wer nicht das Glück hatte, in eine passende Familie geboren zu werden, lernt oft erst als Erwachsener oder spät im Leben seinen Stamm, sein Rudel kennen. Das Gefühl allein auf weiter Flur zu sein mit dieser Innenwelt, dieser Auffassungsgabe und diesem Humor… oft die schmerzhafteste Erfahrung der Hochbegabten. Deshalb gibt es Vereinigungen wie Mensa, Intertel, TripleNine oder Special Interest Gruppen für Schlösser knacken, Kryptographie, Rollenspiele oder Xenobiologie. Weil es ein Grundbedürfnis jedes Menschen ist, zu einem Rudel zu gehören.
Sein Rudel zu suchen und zu finden ist die beste Medizin!
Sowohl die geistige Gesundheit als auch die körperliche profitieren immens davon, wenn wir uns mit verwandten Seelen zusammenrotten, unabhängig vom Zusammenhang, den wir finden. Das kann eine Eigenschaft wie der IQ sein, oder eine Erfahrung wie verwaist zu sein oder auch ein Hobby wie Häkeln. Hauptsache wir tauschen uns aus, bestärken uns, sehen nacheinander, unterstützen und feiern einander und fühlen: da sind Menschen, denen ich wichtig bin. Denen auffallen würde, wenn ich einfach verschwände. Denen ich fehlen würde, die auf mich achten und mich auffangen, wenn ich helfende Hände brauche oder eine Schulter, mich auszuweinen. Selbst wenn es nur für „Hermits united“ reicht, weil die Beiteiligten introvertiert sind, und der Kontakt ausschliesslich via chat erfolgt: wenn der andere nicht da ist, dann fragt jemand nach. Und eventuell wird eine Begegnung im realen Leben folgen, und eine Freundschaft, die auch Umarmungen möglich macht.
Ob Du selbst mit Depressionen zu tun hast, oder Deine Nächsten – es hilft, in Verbundenheit zu leben!
Das bedeutet nicht, aneinander zu kleben. Es bedeutet, da zu sein. Auch wenn der andere gerade so stachelig ist, dass er oder sie sich selbst kaum aushalten kann – da zu sein und zu bleiben. Wie der kleine Prinz den Fuchs zähmt, behutsam füreinander da zu sein, ohne einander zu verschrecken. Dann kann eine Bindung zwischen euch entstehen, die auch schwerere Zeiten überdauert.
Ich wünsche Euch damit viel Erfolg und auch Vergnügen… das ist keine bittere sondern süße Medizin – auch wenn wir Introvertierten das oft vergessen.
Herzlichst, wo immer Du gerade bist,