Viele Hochbegabte und Hochsensible tun sich extrem schwer damit, um Hilfe zu bitten. Bei Krankheiten gehen viele erst spät zum Arzt, und zögern auch, Verwandte oder Freunde um Unterstützung zu bitten. Bei der Arbeit wie bei privaten Dingen (Umzug, Gartenarbeit, Reparaturen) versuchen sie, alles erst einmal sehr lange ganz allein zu schaffen. Woran liegt das? Wieso können so viele Menschen nicht einfach um Hilfe bitten?
Viele haben einfach Angst oder besser: Ängste.
Um Hilfe zu bitten triggert verschiedene Ängste, die die Hochbegabten teilweise ein Leben lang begleiten. Die Angst vor Respektverlust und vor Kritik haben sicher viele Menschen, wenn sie ihren Job nicht alleine hinzukriegen meinen. Auch die Angst vor der Lächerlichkeit kennen viele. Scham ist ein schreckliches Gefühl, welches wir alle zu vermeiden suchen. Dieses Gefühl der Verlegenheit oder Bloßstellung entsteht durch die Verletzung der eigenen Intimsphäre oder durch die Vorstellung, gewissen sozialen Erwartungen oder Normen nicht zu entsprechen. Wer unter dem Hochstaplersyndrom leidet, hat die permanente Vorstellung, gar nicht so erwachsen und so gut ausgebildet zu sein, wie sein Umfeld denkt.
Angst vor Enttarnung verträgt sich nicht mit der Bitte um Hilfe.
Dazu kommen bei Hochbegabten noch ein paar erlernte Ängste, die ihnen das Leben schwer machen. Viele sind als Kinder bereits gemobbt worden. Sie fürchten, abgelehnt zu werden, ausgegrenzt zu werden, der Lächerlichkeit preisgegeben zu sein. Besonders im Job kann diese alte Angst vor jeder Form von Gruppe extrem hinderlich sein. Das Gefühl immer im Krieg zu sein, sich stets schützen zu müssen, teilen alle, die jemals Mobbing erfahren haben. Und das sind sehr viele hochbegabte, vielbegabte und hochsensible Menschen.
Doch das Leben wird einfacher, wenn wir unsere Rüstung ablegen und um Hilfe bitten.
Es ist keine Schande, um Hilfe zu bitten, die Welt lauert nicht darauf, Deine Blöße auszunutzen! Im Gegenteil, wenn Du jemanden um Hilfe bittest, ist das eine der besten Methoden, Sympathie hervorzurufen. Indem Du eingestehst, genauso imperfekt und hilfsbedürftig wie jeder andere Mensch zu sein, wirst Du „einer von uns“. Unsicherheiten, Respekt vor Fachwissen, Irritationen spielen in dem Moment keine Rolle mehr, in dem Dein Gegenüber Dir beistehen darf. Sich eine Blöße zu geben macht berührbar.
Warum haben gerade Hochbegabte so viele Probleme damit?
Der alte Bekannte Perfektionismus und das Wissen um die eigene Lernfähigkeit, die Erfahrung so vieles zu können, womöglich noch besser als die anderen, führen zu dem Gedanken: „Eigentlich sollte ich das alleine können!“ Die Scham, vor den eigenen Ansprüchen zu versagen, braucht überhaupt kein Publikum. Viele von uns haben den Antreiber „Sei stark!“ verinnerlicht, und kämpfen weiter, immer weiter, selbst ohne Arme und Beine … Aber erstens geht es mit Hilfe oft schneller und besser und zweitens geht manches eben einfach nicht allein.
Auch ein Arzt braucht einen Arzt wenn er selbst erkrankt.
Wer sich mit der Kunst des um Hilfe Bittens weiter beschäftigen will, dem möchte ich „The Art of Asking“ von Amanda Palmer ans Herz legen. Ob als Buch, als von der Autorin selbst eingesprochenes Hörbuch auf Englisch, oder zumindest als TED Talk – sehr empfehlenswert. Es ist kein Zufall, dass die Autorin auf dem Cover nackt abgebildet ist: um eine Hürde wie falsche Scham zu überwinden muss man sich selbst sehr ehrlich gegenübertreten. Aber die Belohnung ist ein lebendigeres, bunteres und, ja, auch leichteres Leben. Vielleicht können wir uns gegenseitig dabei helfen?
Herzlichst, wo immer Du gerade bist,
Viele Hochbegabte und Hochsensible tun sich extrem schwer damit, um Hilfe zu bitten. Bei Krankheiten gehen viele erst spät zum Arzt, und zögern auch, Verwandte oder Freunde um Unterstützung zu bitten. Bei der Arbeit wie bei privaten Dingen (Umzug, Gartenarbeit, Reparaturen) versuchen sie, alles erst einmal sehr lange ganz allein zu schaffen. Woran liegt das? Wieso können so viele Menschen nicht einfach um Hilfe bitten?
Viele haben einfach Angst oder besser: Ängste.
Um Hilfe zu bitten triggert verschiedene Ängste, die die Hochbegabten teilweise ein Leben lang begleiten. Die Angst vor Respektverlust und vor Kritik haben sicher viele Menschen, wenn sie ihren Job nicht alleine hinzukriegen meinen. Auch die Angst vor der Lächerlichkeit kennen viele. Scham ist ein schreckliches Gefühl, welches wir alle zu vermeiden suchen. Dieses Gefühl der Verlegenheit oder Bloßstellung entsteht durch die Verletzung der eigenen Intimsphäre oder durch die Vorstellung, gewissen sozialen Erwartungen oder Normen nicht zu entsprechen. Wer unter dem Hochstaplersyndrom leidet, hat die permanente Vorstellung, gar nicht so erwachsen und so gut ausgebildet zu sein, wie sein Umfeld denkt.
Angst vor Enttarnung verträgt sich nicht mit der Bitte um Hilfe.
Dazu kommen bei Hochbegabten noch ein paar erlernte Ängste, die ihnen das Leben schwer machen. Viele sind als Kinder bereits gemobbt worden. Sie fürchten, abgelehnt zu werden, ausgegrenzt zu werden, der Lächerlichkeit preisgegeben zu sein. Besonders im Job kann diese alte Angst vor jeder Form von Gruppe extrem hinderlich sein. Das Gefühl immer im Krieg zu sein, sich stets schützen zu müssen, teilen alle, die jemals Mobbing erfahren haben. Und das sind sehr viele hochbegabte, vielbegabte und hochsensible Menschen.
Doch das Leben wird einfacher, wenn wir unsere Rüstung ablegen und um Hilfe bitten.
Es ist keine Schande, um Hilfe zu bitten, die Welt lauert nicht darauf, Deine Blöße auszunutzen! Im Gegenteil, wenn Du jemanden um Hilfe bittest, ist das eine der besten Methoden, Sympathie hervorzurufen. Indem Du eingestehst, genauso imperfekt und hilfsbedürftig wie jeder andere Mensch zu sein, wirst Du „einer von uns“. Unsicherheiten, Respekt vor Fachwissen, Irritationen spielen in dem Moment keine Rolle mehr, in dem Dein Gegenüber Dir beistehen darf. Sich eine Blöße zu geben macht berührbar.
Warum haben gerade Hochbegabte so viele Probleme damit?
Der alte Bekannte Perfektionismus und das Wissen um die eigene Lernfähigkeit, die Erfahrung so vieles zu können, womöglich noch besser als die anderen, führen zu dem Gedanken: „Eigentlich sollte ich das alleine können!“ Die Scham, vor den eigenen Ansprüchen zu versagen, braucht überhaupt kein Publikum. Viele von uns haben den Antreiber „Sei stark!“ verinnerlicht, und kämpfen weiter, immer weiter, selbst ohne Arme und Beine … Aber erstens geht es mit Hilfe oft schneller und besser und zweitens geht manches eben einfach nicht allein.
Auch ein Arzt braucht einen Arzt wenn er selbst erkrankt.
Wer sich mit der Kunst des um Hilfe Bittens weiter beschäftigen will, dem möchte ich „The Art of Asking“ von Amanda Palmer ans Herz legen. Ob als Buch, als von der Autorin selbst eingesprochenes Hörbuch auf Englisch, oder zumindest als TED Talk – sehr empfehlenswert. Es ist kein Zufall, dass die Autorin auf dem Cover nackt abgebildet ist: um eine Hürde wie falsche Scham zu überwinden muss man sich selbst sehr ehrlich gegenübertreten. Aber die Belohnung ist ein lebendigeres, bunteres und, ja, auch leichteres Leben. Vielleicht können wir uns gegenseitig dabei helfen?
Herzlichst, wo immer Du gerade bist,