Achtsamkeit Das Bunte Leben

Dein ansteckendes Lachen… ich liebe Resonanz!

Resonanz. (Wort auf Bild: sich durchdringende Wellenkreise mit Lotosblüten in den Zentren) ©2021 Johanna Ringe www.dein-buntes-leben.de

Wenn ich Dir jetzt gegenüber säße und Dich anstrahlen würde, dann würdest Du mit hoher Wahrscheinlichkeit zurücklächeln. Oder breit grinsen. Das heißt nicht Resonanz, sondern Gefühlsansteckung. Denn Lächeln ist ansteckend. Wir Menschen leben mit Gefühlsansteckung, ob uns das bewusst ist oder nicht. Das kann sich bei Menschenmengen zu einer Massenpanik oder zur Bildung eines Mobs steigern, wirkt aber auch bei zwei Personen, und ist für unsere Entwicklung wesentlich: Kinder lernen vieles „halbautomatisch“ durch Gefühlsansteckung und Nachahmung. Das stimmt ja alles, mir gefällt der Begriff Resonanz dafür dennoch besser. (Wer will sich zur Zeit schon anstecken, egal womit…?!)

Musik, die in einem Raum voller Musikinstrumente ertönt, regt die Instrumente an mitzuschwingen.

Treffen äussere Schwingungen die Eigenfrequenz, also die Frequenz in der eine Saite schwingen würde, wenn man sie anschlägt, dann schwingt die Saite mit. Manchmal kann der Klang einer menschlichen Stimme einige der Orchesterinstrumente zum Klingen bringen. Wer singt, hat vielleicht selbst schon mal erlebt, wie irgendetwas im Raum den Klang einer ganz bestimmten Note aufgenommen hat. Manchmal spürt man auch besonders tiefe Bässe im Holz des Stuhles, oder im Boden.

Dieses Phänomen nennt man Resonanz.

Resonanz (von lateinisch resonare „widerhallen“) ist in Physik und Technik das verstärkte Mitschwingen eines schwingfähigen Systems, wenn es einer zeitlich veränderlichen Einwirkung unterliegt. Dabei wirkt wiederholt von außen genau die Schwingung auf das System ein, die der Eigenschwingung entspricht.
Bereits dem Instrumentenbau liegen die Schwingungseigenschaften des Materials und die Größe des Klangkörpers zugrunde: nicht jedes Material ist geeignet, und eine Geige ist immer kleiner als ein Kontrabass. Es geht immer um das Schwingungsverhalten, um den Widerhall.

Auch im Umgang von Menschen untereinander kann man Resonanzen erkennen.

Vielleicht fühlst Du dich von einer bestimmten Musik mitgerissen, oder hast eine Lieblingsfarbe, die deine Aufmerksamkeit sofort anzieht. Und sicher hast Du gewisse Abneigungen oder Zuneigungen zu Fremden, die du nicht wirklich begründen kannst. Vielleicht ist es Dir schon mal passiert, dass Du dich mit jemandem auf Anhieb so gut verstanden hast, als würdet ihr euch schon ewig kennen. Oder dass Du mit einem Menschen eine Form von Humor teilst. Hochsensible sind hier vergleichbar mit einem hochempfindlichen System, das bereits auf jede sanfteste Einwirkung von außen mit einem deutlichen Widerhall reagiert. Alles Beispiele für Resonanz:

Entweder etwas oder jemand erzeugt in Dir einen Widerhall, oder Du im Anderen.

Das Schöne dabei ist, dass Du dieses Gesetz auch bewusst nutzen kannst. Beispielsweise das eingangs erwähnte Lächeln. Oder eine grundlegende Freundlichkeit im Umgang mit deinen Mitmenschen. Wenn Du für irgendeine Dienstleistung werben willst, dann überlegst Du, wer Deine Kunden sind, und suchst nach Bildern und Worten, die in Resonanz mit ihnen gehen. Warum nicht auf dieselbe Art Babysitter oder Tennispartner suchen? Oder vom Suchen ganz auf Finden umschalten, und bei allem hin spüren, mit was Du selbst gerade in Resonanz gehst? (Manche würden das „auf das Bauchgefühl hören“ nennen.) Ich möchte Dich einladen, mit dem Resonanzprinzip zu spielen!

Behalte dabei im Bewusstsein, dass Du immer etwas ausstrahlst.

Wenn Du schlecht geschlafen hast, und knurrig beim Bäcker stehst, dann kannst entweder Du die Bäckerin mit Deiner schlechten Laune anstecken, oder aber sie Dich mit ihrem freundlichen Morgengruß. Wenn Du einen Anruf annimmst, dann lächle beim Sprechen, das kommt immer beim Gesprächspartner an. Je bewusster ich mir dieser Zusammenhänge bin, desto stärker werden gewissen Impulse:

  • Immer wieder bewusst das in die Welt hineinzurufen, was ich selbst hören möchte.
  • So zu handeln, wie ich behandelt werden möchte.
  • Das zu geben, was ich erhalten möchte.
  • Auszusenden, was ich empfangen möchte.

Wie komme ich da hin? Indem ich mir so oft es geht bewusst mache, was gerade jetzt, hier geschieht. Mit der Beobachtung meiner eigenen Reaktionen auf die Welt, in der ich lebe: gehe ich in Resonanz mit etwas? Rege ich Resonanz in jemand anderem an? In meiner Arbeit als hochsensibler vielbegabter Coach für hochsensible Hoch- und Vielbegabte ist es besonders wichtig, sich dieses Phänomens bewusst zu sein:

Achtsam zu sein mit der eigenen Wirkung, und mit dem Widerhall der Welt in mir.

Das kann dann manchmal durchaus bedeuten, bei manchen Übungen ganz bewusst an etwas anderes zu denken oder einfach Atemzüge zu zählen, um meine Klienten nicht zu beeinflussen. Mich so leer wie möglich zu machen, und einfach zu begleiten, offen und aufmerksam wie eine leere Leinwand, ein weißes Blatt, ein stummes Instrument… und wenn dann Resonanz mich zum Klingen bringt, bin ich der Spiegel, den mein Gegenüber gerade braucht. Magie? Ach, nein, aber selbst wenn man die Erklärung kennt, immer noch spannend…

Also, was möchtest Du heute für Wellen in der Welt schlagen?

Herzlichst, wo immer Du gerade bist,

Unterschrift Johanna (c) Johanna Ringe 2014 ff. www.dein-buntes-leben.de

 

P.S. Ich bin gespannt auf Deine Gedanken und Anekdoten zu diesem Thema – gerne unten im Kommentar!