Selbstannahme

Zyklen – Wo stehst Du gerade zwischen armem Schwein und starker Frida?

Zyklen - Wo stehst Du gerade zwischen armem Schwein und starker Frida? (c)2016 Johanna Ringe www.dein-buntes-leben-de

Es ist mal wieder so weit: ich schwelge in Selbsthass. Glücklicherweise nur für einen kurzen Moment der Erkenntnis, dann geht es wieder. Viele von Euch werden das kennen:

Es gibt Zyklen in unseren Stimmungen, beeinflusst sowohl durch äußere als auch durch innere Geschehnisse und Entwicklungen.

Manche von uns sind immer im Sommer energiegeladen, andere trauern nach jedem beendeten Projekt und ich habe depressive Phasen, wenn ich über einen längeren Zeitraum nur Dienst nach Vorschrift mache, und nicht genug Freude in mein Leben hole. An der Formulierung merkst Du schon: mir ist klar, dass ich die Sache beeinflussen kann. *

Wir wissen, dass wir unsere Stimmungen selbst verändern können. Und dennoch geschieht es immer wieder, dass die alten Muster greifen

Eine herbe Enttäuschung vielleicht, oder eine kraftraubende Grippe reichen schon aus, um mich in diesen Zyklus zu katapultieren. Bis ich das bemerke dauert es in der Regel einige Zeit. Und spätestens wenn ich alles in Frage stelle und scheinbar grundlos in Tränen ausbreche, wird mir bewusst was da gerade geschieht. Ich halte inne und denke: „Halt, Moment, was hier gerade passiert, das kenne ich!“

Entscheidend ist, diese Muster bewusst wahr zu nehmen.

Dann kann ich handeln. Selbst in den tränenumflorten Beschwerden, die ich meinem Liebsten vorbringe, darüber, wie unsinnig dies oder jenes ist, und wie sinnlos das menschliche Leben im Allgemeinen, spüre ich das Erwachen einer Kraft, die nur schläft, tief in mir, unter all der Verzweiflung. Tief drin erwacht die Stärke, und verwandelt resignierte Jammereien unvermittelt in wütende Ausbrüche, in denen ich ganz klar benenne, was alles schief läuft!
Das ist gut. Das ist kraftvoll und diese Kraft werde ich nutzen, um aus dem dunklen Sumpf herauszukommen, in den ich über Wochen unmerklich immer weiter gerutscht bin. Nur raus da. Wenn meine Wut mir eine Planke hinwirft, dann werde ich mich draufstürzen und sie nutzen, um zurück in meine Lebendigkeit zu kommen: wo etwas schief läuft, kann man meist etwas gerade rücken…

Emotionen sind die Torwächter der Stimmungen: sie zeigen uns die Ein- und die Ausgänge.

Mal ist es die Wut, andere Male ist es der Humor, der mir hilft: da sitze ich, und jammere allein im stillen Kämmerlein vor mich hin. Anklagend werfe ich Welt und Menschheit vor, mir unrecht zu tun, oder auch nur, einfach nicht das zu tun, was in meinen Augen doch so wichtig und richtig wäre. Und *pling*, plötzlich sehe ich mich von außen, höre meine Worte, sehe meine misanthropische Verstimmung und beginne mich darüber zu amüsieren. Wie eine alte Vettel in ihrem Häuschen am Wald, die alle Vorbeigehenden verflucht und beschimpft, und im Grunde ihres Herzens nur einsam ist, und sich nach Annahme und Anerkennung sehnt. Ha! Das ist keine erfolgversprechende Strategie… was kann ich also ändern?

Ob durch die Wut oder den Humor, wesentlich ist, daß ich vom Erdulden wieder in die handelnde Kraft komme.

Mich erinnere, dass ich als Mensch unter Menschen die Macht habe, mein Leben zu führen, statt mich herumschieben zu lassen. Mich entscheide, zu handeln, zu verändern und nach Freude und Glück zu streben, statt mein Unglück zu beweinen. Anzunehmen, was ist, und das Beste daraus zu machen – wie Frida.

Deine innere Frida, diese Perle, die aus dem Sand entstand, der Dir in all den Jahren ins Getriebe fiel, diese Deine Frida schreit an manchen Sommerabenden laut nach Tequila, nach Zigarren, nach einem prallen Erdbeermund, weil sie das Leben feiern will – das Leben all den Schmerzen, Verwundungen und Narben zum Trotz!

Irgendwann werde ich aus der Lebenslust wieder heraus fallen, hinein in dieses Muster, weil irgendetwas mich erschüttert oder frustriert. Aber diese Zyklen und Muster sind veränderbar, und der erste Schritt ist das Erkennen. Für die effektive Bearbeitung gehe ich gerne zu meinem Coach – im Gespräch erkennt ein Aussenstehender die Muster oft viel leichter, und es gibt Coachingmethoden, die die erwünschte Veränderung deutlich beschleunigen können, je nach Mensch und Muster.

Oft finden diese Art Veränderungen spiralförmig statt, also sei nicht enttäuscht, wenn Du immer wieder in dieselben Muster fällst… nimm lieber wahr, dass es Dir jedes Mal ein wenig früher gelingt, es zu merken und auszusteigen. Kleine Schritte…!

Herzlichst, wo immer Du gerade bist, und wie immer Du Dich gerade fühlst,

Johanna Ringe dein-buntes-leben.de* Ich spreche hier nicht von Depressionen, sondern von Verstimmungen, die wir aus eigener Kraft wieder in den Griff bekommen können!
Wann immer Du daran zweifelst, dass Dir das gelingt, suche bitte Hilfe bei einem Heilkundigen deines Vertrauens, um die Situation zu klären. Es gibt auch physische oder biochemische Gründe für depressive und andere Phasen – nicht immer muss eine Depression dahinter stecken. Gerade beim Winterblues kann Dein Hausarzt Dir oft mit Vitaminen oder Phytotherapeutika einfach und unkompliziert helfen.

P.S.: Schreib mir doch: kennst Du das auch? Welche Zyklen hast Du bei Dir erkannt? Welche machen Dir besonders zu schaffen?
P.P.S.: Natürlich kannst Du gerne einen Termin mit mir machen, um Deinen Mustern schneller auf die Schliche zu kommen…!