Manchmal passiert uns Veränderung einfach, wenn wir sie am wenigsten gebrauchen können:
- Da hast Du Dich endlich in der Wohnung und dem Umfeld zurecht gefunden, alles zur Zufriedenheit angepasst, die Sessel haben endlich die richtige Form angenommen und nun heißt es: Umzug!
- Mittlerweile kennst Du den Zahnarzt, vertraust seinen Händen, hast Dich an seine Sprüche gewöhnt, und kennst alle Geräusche der Praxis, was die ohnehin ätzende Behandlungssituation etwas einfacher macht… da geht der Mann in Rente?!
- Nach den Monaten oder Jahren, die Du gebraucht hast, um Dich wirklich zurechtzufinden, Freunde zu gewinnen, und Dich dann endlich auch wohl und sicher zu fühlen… bist Du fertig mit dem Studium/der Ausbildung/der Fortbildung, und alle sagen, es beginnt etwas Neues…Ja, was denn!?
- Die Kollegen sind immer verlässlich gleich gut oder schlecht gelaunt, der Chef spinnt, aber Du hast Dich an seine besondere Art gewöhnt, der Schreibtisch ist am Fenster, Du hast eine Zugluftrolle geschenkt bekommen… da wird die Abteilung geschlossen/die Firma verkauft/wird Deine Stelle gestrichen!
Kennst Du solche oder ähnliche Situationen? Wenn Du jetzt trocken „Ja, klar, na und? Ist doch cool.“ sagst, dann bist Du eventuell hier mit lesen fertig, und kannst in den gesparten Minuten was Neues machen. Du bist nämlich vermutlich ein High Sensation Seeker, also ein Mensch, für den es -pardon- nix Geileres als das aufregende Unbekannte gibt. Viel Spaß dabei! Schau mal wieder rein! Oder stöber in den andern Artikeln dieses Blogs.
Wenn du aber innerlich gequietscht hast, oder geknurrt, weil Dir diese eine Sache eingefallen ist, die damals wirklich wirklich genervt hat, weil Du Dich doch gerade so gut in der Situation eingerichtet hattest, und Dir deine Komfortzone heilig ist – dann ist das hier für Dich:
Veränderung = Unruhe und Chaos
Halt, bleib hier, es wird besser, versprochen. Statt Dich weiter auf diese unangenehmen Dinge hinzuweisen, die sich immer so dynamisch entwickeln wenn man am wenigsten damit rechnet, möchte ich Dir die andere Seite der Medaille zeigen. Wenn Du in der Situation geblieben wärst, wäre alles beim Alten: die Sessel wären durchgesessen, die Zahnarztsprüche immer dieselben, die Seminare würdest Du inzwischen mitsprechen können, in der Zugluftrolle wären die Motten… denn auch das stimmt:
Keine Veränderung = Stagnation = Erstarrung und Tod
Beide Gleichungen (Bitte, Mathematiker, seid so lieb und lasst mich das jetzt mal so sagen. Danke!) zeigen die Extreme dieser Realität, zwischen denen wir alle stets pendeln: Chaos und Ordnung, Leben und Tod. Rational wissen wir längst, dass die beiden zusammengehören. Wir sind ja nicht dämlich.
Warum fällt es Dir dann so schwer, Dich selbst aus suboptimalen aber gewohnten Umständen heraus zu bewegen in neue, vermutlich bessere Umstände hinein?
Warum bleiben wir lieber im Bekannten stecken, gehen Kompromisse ein, lassen uns von nervigen Kollegen, ungesunden Arbeitsbedingungen oder lauten Nachbarn jeden Tag aufs Neue ärgern, entwickeln ein psychosomatisches Symptom nach dem anderen, bis wir im Burnout oder der Schmerzklinik landen? Das ist doch ungesund!
In einem früheren Blogartikel habe ich über das hochsensible System geschrieben, dass es unter Umständen krank macht, immer in der Komfortzone zu bleiben, alle zusätzlichen Reize zu vermeiden, keine Überraschungen und Veränderungen zuzulassen (hier geht es zum Artikel). Aber die Tatsache bleibt:
Jede richtig große Veränderung ist mit Angst verbunden. Bei jedem Menschen.
Wir wollen in Sicherheit sein, die vertraute Umgebung und die altbekannten Freunde und Feinde haben, vielleicht mal ein bisschen Abwechslung, zum Beispiel im Urlaub, aber im Großen und Ganzen wollen wir Sicherheit. Daher scheint es oft schwerer zu sein, ein bekanntes Übel gegen etwas unbekanntes einzutauschen, auch wenn das Unbekannte die Freiheit ist. Oder besser: weil das Unbekannte die Freiheit ist.
Denn Freiheit schüchtert ein.
Freiheit ist nicht berechenbar. Andererseits ist Freiheit Freiheit! Wir könnten uns vom Alten lösen, und dann etwas Neues, Besseres erschaffen!
- Du kannst Dich in der neuen Wohnung viel schneller viel wohler fühlen – mit bequemen Sesseln!
- Du kannst einen besseren, netteren Zahnarzt entdecken, der sich mit Hochsensibilität auskennt und wirklich lustige Sprüche bringt!
- Du kannst nach dem Studium bei der Anwendung des Gelernten unverschämt viel Freude haben, und gute neue Freunde finden!
- Du kannst im neuen Job einen vernünftigen Chef, sympathische und fähige Kollegen und einen phantastischen Blick aus einem zugluftfreien Fenster haben!
- Du kannst Dich selbständig machen, Dein eigener Chef sein, und an Orten arbeiten, wo es Dir gefällt!
Bevor Du nun vor lauter Freiheit und Möglichkeiten wieder Angst bekommst und aus Panik wieder zurück in deine Komfortzone fliehst, habe ich drei Tipps für Dich:
- Lerne Dich selbst und Deine Widerstände bestmöglich kennen!
Versuche, Deine Lernzone zu erkennen, die zwischen Komfort und Panik liegt. - Nimm Dir Zeit, aber bleib stetig dran… mit kleinen Schritten!
Einen Elefanten isst man so: immer einen Bissen nach dem anderen. - Lerne Stress zu minimieren!
Je mehr Sicherheitsgefühl Du Dir verschaffst, um so gelassener siehst Du jeder Veränderung ins Auge.
Die Tipps helfen natürlich immer, aber eben besonders dann, wenn Dir Veränderungen von außen aufgezwungen werden, und Dir nur die Wahl bleibt, wie Du damit umgehst.
Viel Erfolg dabei!
Herzlichst, wo immer Du gerade bist,
P.S.: Vielleicht stellst Du irgendwann zwischendurch überraschend fest, dass Dir diese Veränderung sogar gefällt. Dass es gut tut, mal neue Luft zu schnuppern, frischen Wind durchs Leben fegen zu lassen, und sich von alten längst überholten Gewohnheiten zu trennen. (Natürlich nur, um sich neue, angemessenere Gewohnheiten zu zulegen!)
P.P.S.: Alles eine Frage der Dosierung!
Manchmal passiert uns Veränderung einfach, wenn wir sie am wenigsten gebrauchen können:
Kennst Du solche oder ähnliche Situationen? Wenn Du jetzt trocken „Ja, klar, na und? Ist doch cool.“ sagst, dann bist Du eventuell hier mit lesen fertig, und kannst in den gesparten Minuten was Neues machen. Du bist nämlich vermutlich ein High Sensation Seeker, also ein Mensch, für den es -pardon- nix Geileres als das aufregende Unbekannte gibt. Viel Spaß dabei! Schau mal wieder rein! Oder stöber in den andern Artikeln dieses Blogs.
Wenn du aber innerlich gequietscht hast, oder geknurrt, weil Dir diese eine Sache eingefallen ist, die damals wirklich wirklich genervt hat, weil Du Dich doch gerade so gut in der Situation eingerichtet hattest, und Dir deine Komfortzone heilig ist – dann ist das hier für Dich:
Veränderung = Unruhe und Chaos
Halt, bleib hier, es wird besser, versprochen. Statt Dich weiter auf diese unangenehmen Dinge hinzuweisen, die sich immer so dynamisch entwickeln wenn man am wenigsten damit rechnet, möchte ich Dir die andere Seite der Medaille zeigen. Wenn Du in der Situation geblieben wärst, wäre alles beim Alten: die Sessel wären durchgesessen, die Zahnarztsprüche immer dieselben, die Seminare würdest Du inzwischen mitsprechen können, in der Zugluftrolle wären die Motten… denn auch das stimmt:
Keine Veränderung = Stagnation = Erstarrung und Tod
Beide Gleichungen (Bitte, Mathematiker, seid so lieb und lasst mich das jetzt mal so sagen. Danke!) zeigen die Extreme dieser Realität, zwischen denen wir alle stets pendeln: Chaos und Ordnung, Leben und Tod. Rational wissen wir längst, dass die beiden zusammengehören. Wir sind ja nicht dämlich.
Warum fällt es Dir dann so schwer, Dich selbst aus suboptimalen aber gewohnten Umständen heraus zu bewegen in neue, vermutlich bessere Umstände hinein?
Warum bleiben wir lieber im Bekannten stecken, gehen Kompromisse ein, lassen uns von nervigen Kollegen, ungesunden Arbeitsbedingungen oder lauten Nachbarn jeden Tag aufs Neue ärgern, entwickeln ein psychosomatisches Symptom nach dem anderen, bis wir im Burnout oder der Schmerzklinik landen? Das ist doch ungesund!
In einem früheren Blogartikel habe ich über das hochsensible System geschrieben, dass es unter Umständen krank macht, immer in der Komfortzone zu bleiben, alle zusätzlichen Reize zu vermeiden, keine Überraschungen und Veränderungen zuzulassen (hier geht es zum Artikel). Aber die Tatsache bleibt:
Jede richtig große Veränderung ist mit Angst verbunden. Bei jedem Menschen.
Wir wollen in Sicherheit sein, die vertraute Umgebung und die altbekannten Freunde und Feinde haben, vielleicht mal ein bisschen Abwechslung, zum Beispiel im Urlaub, aber im Großen und Ganzen wollen wir Sicherheit. Daher scheint es oft schwerer zu sein, ein bekanntes Übel gegen etwas unbekanntes einzutauschen, auch wenn das Unbekannte die Freiheit ist. Oder besser: weil das Unbekannte die Freiheit ist.
Denn Freiheit schüchtert ein.
Freiheit ist nicht berechenbar. Andererseits ist Freiheit Freiheit! Wir könnten uns vom Alten lösen, und dann etwas Neues, Besseres erschaffen!
Bevor Du nun vor lauter Freiheit und Möglichkeiten wieder Angst bekommst und aus Panik wieder zurück in deine Komfortzone fliehst, habe ich drei Tipps für Dich:
Versuche, Deine Lernzone zu erkennen, die zwischen Komfort und Panik liegt.
Einen Elefanten isst man so: immer einen Bissen nach dem anderen.
Je mehr Sicherheitsgefühl Du Dir verschaffst, um so gelassener siehst Du jeder Veränderung ins Auge.
Die Tipps helfen natürlich immer, aber eben besonders dann, wenn Dir Veränderungen von außen aufgezwungen werden, und Dir nur die Wahl bleibt, wie Du damit umgehst.
Viel Erfolg dabei!
Herzlichst, wo immer Du gerade bist,
P.S.: Vielleicht stellst Du irgendwann zwischendurch überraschend fest, dass Dir diese Veränderung sogar gefällt. Dass es gut tut, mal neue Luft zu schnuppern, frischen Wind durchs Leben fegen zu lassen, und sich von alten längst überholten Gewohnheiten zu trennen. (Natürlich nur, um sich neue, angemessenere Gewohnheiten zu zulegen!)
P.P.S.: Alles eine Frage der Dosierung!