Vor einiger Zeit, während eines Intentional Creativity Workshops, schoss mir ein eigenartig fordernder Gedanke in den Kopf: Du kannst da rausgehen, Liebes, und in der Dunkelheit schimmern und strahlen. Vorher hatte ich darüber nachgedacht, dass ich mich nicht in der Menge verstecken kann, selbst wenn ich es versuche, denn ich werde immer auffallen. Das ist in Ordnung. Nicht nur in Ordnung, sondern sogar gut. Denn so bin ich.
Und in dem ich mich zeige, seltsam wie ich bin, ermutige ich andere seltsame Wesen dazu sich auch zu zeigen.
Das ist mein Job. Nach über 50 Jahren mache ich es mir meiner Haut langsam gemütlich. Endlich, könnte man sagen. Andererseits ist es eher ein Zurückkehren zu mir selbst. Ich bin sicher, dass ich als Kind in der Dunkelheit schimmern konnte: damals war ich vollkommen ich selbst, offen, laut, neugierig, gesprächig, kletterfreudig und kreativ. Oder, wie mancher sicher sagen würde, zu impulsiv, zu vorlaut, zu neugierig, zu altklug und zu dick. Dann fing „die Welt“ an, mir beizubringen, wie man sich eigentlich benimmt, wie man eigentlich leben und wie man eigentlich mit der Welt interagieren soll… Naja, ehrlich gesagt lief das nicht so gut.
Und nach 20 Jahren des Lernens verbrachte ich die nächsten 30 Jahre mit Verlernen…
- Die Masken fallen lassen und das fröhliche ich von vor Jahrzehnten wieder entdecken.
- Kreativ sein, fast immer und mit fast allem, was mir begegnet.
- Viele Stunden einfach nur dasitzen, denken, wundern und verarbeiten.
- Alberne Dinge zeichnen – und ab und zu etwas wundersam Schönes.
- Schönheit überall entdecken. Nein, ich meine wirklich überall. Ja, auch da. Vor allem da!
- Mit Katzen spielen. Hunde kraulen. Mit Vögeln zwitschern. Wolken betrachten. Bäume bewundern.
- Wunderbare Gespräche mit Kindern haben, die noch ganz sie selbst sind.
- Jede Person mit aller Kraft unterstützen, die den Drang zur Veränderung spürt, und spürt, dass es schnell gehen muss.
Stillstehen, vollkommen gefangen in der Schönheit eines Moments.
- Viel lesen, aber nur die Dinge, die mich berühren.
- Dumme, alberne und absolut tiefschürfende Gespräche führen, wann immer möglich.
- Mit den Händen essen und eine Menge Tee trinken.
- Beim Kochen tanzen. (Probier das mal aus!)
- Mir selbst aufmunternde Nachrichten schreiben. Ich brauche diese Worte nämlich auch.
- Frisches Obst und aromatische Kräuter und all die leckeren Dinge genießen.
- Versuchen, so bunt und variantenreich wie irgend möglich zu essen.
- Frisches klares kühles Wasser trinken, ganz bewusst.
- Die Tage mit Glitzern und Funkeln verschönern, meine, und die der anderen.
- Die Wärme dieser hässlichen Decke von meiner Großmutter genießen. (Sie ist wirklich hässlich. Es ist sehr schwierig mit uns: manchmal muss ich sie außer Sicht verstecken. Wirklich, sie ist einfach sehr, sehr hässlich. Aber das wärmste und leichteste Mohair, was ich je berührt habe.)
- Mich an jede Person erinnern, die je meinen Pfad gekreuzt hat, im Guten wie im schlechten. Versuchen, mich auf das Gute zu besinnen, das dabei herauskam.
Das Damals mit dem Heute in Verbindung bringen.
- Mit leeren Händen nach den Sternen greifen und das Sternenlicht genießen, welches meine leere Schale füllt.
- Die Krähe dabei beobachten wie sie mich beobachtet und versuchen, telepathisch mit ihr zu kommunizieren.
- Porridge frühstücken und bewusst wahrnehmen wie es meinen Magen sanft mit Wärme füllt.
- Die Veränderungen meinem alternden Körper wahrnehmen, fasziniert von der Jugend in meinem Geist.
- Menschen jeden Tag ein bisschen mehr verstehen.
- Die Menschheit jeden Tag ein bisschen weniger verstehen.
- Die Paradoxe aushalten und versuchen, dabei gelassen zu bleiben.
- Albern sein. Weil‘s hilft.
- Ernst sein. Weil‘s nötig ist.
Irgendwie habe ich durch das Auflisten all dieser Dinge, die ich immer häufiger tun möchte, immer besser begriffen, was jener Gedanke bedeutet.
Ja, ich kann da rausgehen, und in der Dunkelheit schimmern und strahlen.
Und Du, was meinst Du: kannst Du das auch?
Herzlich, wo immer Du gerade bist,
Vor einiger Zeit, während eines Intentional Creativity Workshops, schoss mir ein eigenartig fordernder Gedanke in den Kopf: Du kannst da rausgehen, Liebes, und in der Dunkelheit schimmern und strahlen. Vorher hatte ich darüber nachgedacht, dass ich mich nicht in der Menge verstecken kann, selbst wenn ich es versuche, denn ich werde immer auffallen. Das ist in Ordnung. Nicht nur in Ordnung, sondern sogar gut. Denn so bin ich.
Und in dem ich mich zeige, seltsam wie ich bin, ermutige ich andere seltsame Wesen dazu sich auch zu zeigen.
Das ist mein Job. Nach über 50 Jahren mache ich es mir meiner Haut langsam gemütlich. Endlich, könnte man sagen. Andererseits ist es eher ein Zurückkehren zu mir selbst. Ich bin sicher, dass ich als Kind in der Dunkelheit schimmern konnte: damals war ich vollkommen ich selbst, offen, laut, neugierig, gesprächig, kletterfreudig und kreativ. Oder, wie mancher sicher sagen würde, zu impulsiv, zu vorlaut, zu neugierig, zu altklug und zu dick. Dann fing „die Welt“ an, mir beizubringen, wie man sich eigentlich benimmt, wie man eigentlich leben und wie man eigentlich mit der Welt interagieren soll… Naja, ehrlich gesagt lief das nicht so gut.
Und nach 20 Jahren des Lernens verbrachte ich die nächsten 30 Jahre mit Verlernen…
Stillstehen, vollkommen gefangen in der Schönheit eines Moments.
Das Damals mit dem Heute in Verbindung bringen.
Irgendwie habe ich durch das Auflisten all dieser Dinge, die ich immer häufiger tun möchte, immer besser begriffen, was jener Gedanke bedeutet.
Ja, ich kann da rausgehen, und in der Dunkelheit schimmern und strahlen.
Und Du, was meinst Du: kannst Du das auch?
Herzlich, wo immer Du gerade bist,