Letzte Woche habe ich über unsere Beziehungsgeflechte geschrieben, und darüber, dass wir Menschen sowohl das Alleinsein als auch das Miteinander brauchen. Heute will ich Dich fragen:
Hast Du den Mut, den es zum Alleinsein braucht?
Natürlich sind wir alle oft allein, ob im Bad, im Bett, bei der Arbeit oder wo auch immer. Doch das sind in der Regel nur vorübergehende Momente. Selbst wenn wir allein leben suchen wir den Kontakt und sind eingebunden in ein Miteinander. Dennoch ist das Alleinsein ein Element jeden gesunden Lebens. Natürlich ist übertriebener Rückzug keine gute Idee, weder um sich als Hochsensibler vor der Welt zu schützen, noch in anderen Fällen, wo das viele Alleinsein auf eine Depression hindeuten kann. Genau wie ein Zuviel an Nähe krank machen kann, ist natürlich auch ein Zuviel an Alleinsein und gefühlter Einsamkeit höchst ungesund.
Denn Allein entkommen wir uns selbst nicht.
Wenn wir nicht durch andere Menschen von unseren eigenen Unzulänglichkeiten abgelenkt sind, dann gehen wir uns selbst auf die Nerven. Wir können uns vorübergehend zerstreuen, uns mit medialer Reizüberflutung oder Drogen auf andere Gedanken bringen, aber letzten Endes werden wir immer wieder mit uns selbst konfrontiert. Und nur wenn wir uns mögen, mit uns selbst gerne Zeit verbringen, dann können wir gut allein sein.
Ein guter Grund, sich selbst der beste Freund, die beste Freundin zu sein, oder zu werden.
Über Retreats habe ich bereits geschrieben, über das bewusste Zurückziehen aus der Welt, mit dem Ziel, neue Kraft zu schöpfen. Nicht nur seine kreativen Energien kann man mit dem Alleinsein wieder aufladen, nein, man kann die Zeit der Einkehr auch nutzen um sich selbst besser kennenzulernen. Denn wenn ich weiß, was ich brauche, wie ich ticke und welche Bedürfnisse ich wirklich habe (im Unterschied zu denen, die Gesellschaft und Werbung mir einreden) kann ich auch gut für mich sorgen.
So viele spannende Fragen, die Du nur im Alleinsein beantworten kannst:
- Wieviel Schlaf brauche ich wirklich?
- Welches Essen brauche ich, und wann?
- Wieviel Musik möchte ich in meinem Leben haben?
- Habe ich eine gute Beziehung zum Universum?
- Wieviele Informationen kann ich verkraften,
- und wieviel davon auf nüchternen Magen?
- Wann muss ich Pausen machen?
- Welche Zeit des Tages ist meine produktivste?
- Spüre ich meine Bedürfnisse wie Hunger und Müdigkeit rechtzeitig?
- Was glaube ich eigentlich, wie sehe ich die Welt, die Menschen, Gott?
- Bin ich es mir wert, mich gesund zu ernähren und gut zu behandeln?
- Brauche ich eine gute lange Pause,
- oder doch eher endlich mehr Anregung?
Manche dieser Fragen kannst Du selbstverständlich schon klären, wenn Du nur mal einige Stunden oder einen Tag allein verbringst. Bei anderen lohnt es sich, immer mal wieder in sich hinein zu hören, und wieder andere kannst Du erst beantworten, wenn Du wirklich einige Tage oder Wochen mit Dir selbst alleine verbracht hast.
Wenn Dir das Herz schon beim Lesen des letzten Satzes bis zum Hals schlägt, frage Dich: ist es Sehnsucht? Oder ist es Angst?
Falls Du Dich vor dem Alleinsein fürchtest, sei gut zu Dir. Aber fordere Dich auch heraus.
Denn Dich Deinen Ängsten zu stellen stärkt Dich auch. (Von Schocktherapien und ähnlichem halte ich nicht viel… taste Dich langsam heran, beschäftige Dich mit dem Thema.) Wenn Du die langen Stunden ohne Input fürchtest, kann es einfach daran liegen, dass Du spürst: in mir liegt ein Thema, ein Problem, eine Sehnsucht, ein Wunsch auf der Lauer, und wartet nur auf den richtigen Moment, um sich in den Vordergrund zu stellen. Gut! Dann ist es an der Zeit, diesem Wunsch in die Augen zu schauen, und ihn auf Herz und Nieren zu prüfen, ob er wirklich unrealistisch, kindisch, unvernünftig etc. ist… oder ob es nicht vielmehr dieser Wunsch ist, der Dein Leben lebenswert macht. Dessen Erfüllung dich unendlich beglücken würde.
Deine Furcht vor Dir selbst ist oft eher Deine Furcht vor Veränderung.
Genau wie die kraftvolle Frage: „Wer wäre ich ohne dieses Problem?“ kann die Frage „Wer wäre ich, wenn ich mir diesen Wunsch erfülle?“ viel in Bewegung bringen. Egal ob es sich um eine berufliche, partnerschaftliche, äußerliche oder innere Veränderung handelt.
Keiner verlangt von Dir, dass Du gleich drei Monate in Schweigen verbringst, und dann alle Deine Sehnsüchte auslebst. Du musst in der Regel auch nicht gleich Dein ganzes Leben auf einmal verändern. Es genügt völlig, ab und zu einige Tage mit dem wichtigsten Menschen in Deinem Leben, nämlich mit Dir selbst, zu verbringen. Dich besser kennen zu lernen. Wenn Du die Angst vor dem Alleinsein erst einmal überwunden hast, dann wirst Du viel Schönes entdecken. Vielleicht auch Dinge, die Dir nicht gefallen, die aber dennoch zu Dir gehören. Du bist Mensch, und Menschen sind nicht perfekt.
Lerne Dich selbst mit den liebevoll verzeihenden Augen eines Liebenden zu sehen.
Dann gehören Deine Unzulänglichkeiten zu Dir, genauso Deine Träume und Sehnsüchte. Dann kannst Du im Alleinsein eine Gelegenheit sehen, Dein Sein zu dehnen und zu strecken, unverbogen und maskenlos. Und es geniessen.
Herzlichst, wo immer Du gerade bist,
P.S.: Wenn Du Dich dann doch für Veränderungen entscheidest, hier 3 Tips für den Ernstfall!
P.P.S.: Natürlich viel Glück dabei!!! Ich freue mich mit Dir drauf!
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Letzte Woche habe ich über unsere Beziehungsgeflechte geschrieben, und darüber, dass wir Menschen sowohl das Alleinsein als auch das Miteinander brauchen. Heute will ich Dich fragen:
Hast Du den Mut, den es zum Alleinsein braucht?
Natürlich sind wir alle oft allein, ob im Bad, im Bett, bei der Arbeit oder wo auch immer. Doch das sind in der Regel nur vorübergehende Momente. Selbst wenn wir allein leben suchen wir den Kontakt und sind eingebunden in ein Miteinander. Dennoch ist das Alleinsein ein Element jeden gesunden Lebens. Natürlich ist übertriebener Rückzug keine gute Idee, weder um sich als Hochsensibler vor der Welt zu schützen, noch in anderen Fällen, wo das viele Alleinsein auf eine Depression hindeuten kann. Genau wie ein Zuviel an Nähe krank machen kann, ist natürlich auch ein Zuviel an Alleinsein und gefühlter Einsamkeit höchst ungesund.
Denn Allein entkommen wir uns selbst nicht.
Wenn wir nicht durch andere Menschen von unseren eigenen Unzulänglichkeiten abgelenkt sind, dann gehen wir uns selbst auf die Nerven. Wir können uns vorübergehend zerstreuen, uns mit medialer Reizüberflutung oder Drogen auf andere Gedanken bringen, aber letzten Endes werden wir immer wieder mit uns selbst konfrontiert. Und nur wenn wir uns mögen, mit uns selbst gerne Zeit verbringen, dann können wir gut allein sein.
Ein guter Grund, sich selbst der beste Freund, die beste Freundin zu sein, oder zu werden.
Über Retreats habe ich bereits geschrieben, über das bewusste Zurückziehen aus der Welt, mit dem Ziel, neue Kraft zu schöpfen. Nicht nur seine kreativen Energien kann man mit dem Alleinsein wieder aufladen, nein, man kann die Zeit der Einkehr auch nutzen um sich selbst besser kennenzulernen. Denn wenn ich weiß, was ich brauche, wie ich ticke und welche Bedürfnisse ich wirklich habe (im Unterschied zu denen, die Gesellschaft und Werbung mir einreden) kann ich auch gut für mich sorgen.
So viele spannende Fragen, die Du nur im Alleinsein beantworten kannst:
Manche dieser Fragen kannst Du selbstverständlich schon klären, wenn Du nur mal einige Stunden oder einen Tag allein verbringst. Bei anderen lohnt es sich, immer mal wieder in sich hinein zu hören, und wieder andere kannst Du erst beantworten, wenn Du wirklich einige Tage oder Wochen mit Dir selbst alleine verbracht hast.
Wenn Dir das Herz schon beim Lesen des letzten Satzes bis zum Hals schlägt, frage Dich: ist es Sehnsucht? Oder ist es Angst?
Falls Du Dich vor dem Alleinsein fürchtest, sei gut zu Dir. Aber fordere Dich auch heraus.
Denn Dich Deinen Ängsten zu stellen stärkt Dich auch. (Von Schocktherapien und ähnlichem halte ich nicht viel… taste Dich langsam heran, beschäftige Dich mit dem Thema.) Wenn Du die langen Stunden ohne Input fürchtest, kann es einfach daran liegen, dass Du spürst: in mir liegt ein Thema, ein Problem, eine Sehnsucht, ein Wunsch auf der Lauer, und wartet nur auf den richtigen Moment, um sich in den Vordergrund zu stellen. Gut! Dann ist es an der Zeit, diesem Wunsch in die Augen zu schauen, und ihn auf Herz und Nieren zu prüfen, ob er wirklich unrealistisch, kindisch, unvernünftig etc. ist… oder ob es nicht vielmehr dieser Wunsch ist, der Dein Leben lebenswert macht. Dessen Erfüllung dich unendlich beglücken würde.
Deine Furcht vor Dir selbst ist oft eher Deine Furcht vor Veränderung.
Genau wie die kraftvolle Frage: „Wer wäre ich ohne dieses Problem?“ kann die Frage „Wer wäre ich, wenn ich mir diesen Wunsch erfülle?“ viel in Bewegung bringen. Egal ob es sich um eine berufliche, partnerschaftliche, äußerliche oder innere Veränderung handelt.
Keiner verlangt von Dir, dass Du gleich drei Monate in Schweigen verbringst, und dann alle Deine Sehnsüchte auslebst. Du musst in der Regel auch nicht gleich Dein ganzes Leben auf einmal verändern. Es genügt völlig, ab und zu einige Tage mit dem wichtigsten Menschen in Deinem Leben, nämlich mit Dir selbst, zu verbringen. Dich besser kennen zu lernen. Wenn Du die Angst vor dem Alleinsein erst einmal überwunden hast, dann wirst Du viel Schönes entdecken. Vielleicht auch Dinge, die Dir nicht gefallen, die aber dennoch zu Dir gehören. Du bist Mensch, und Menschen sind nicht perfekt.
Lerne Dich selbst mit den liebevoll verzeihenden Augen eines Liebenden zu sehen.
Dann gehören Deine Unzulänglichkeiten zu Dir, genauso Deine Träume und Sehnsüchte. Dann kannst Du im Alleinsein eine Gelegenheit sehen, Dein Sein zu dehnen und zu strecken, unverbogen und maskenlos. Und es geniessen.
Herzlichst, wo immer Du gerade bist,
P.S.: Wenn Du Dich dann doch für Veränderungen entscheidest, hier 3 Tips für den Ernstfall!
P.P.S.: Natürlich viel Glück dabei!!! Ich freue mich mit Dir drauf!
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