Heute geht es hier um Liebe, um Schmerz, um Vertrauen und um Entwicklung, denn eine liebe Freundin von mir hat endlich wieder Liebeskummer!
Ja, genau so meine ich das: endlich! Denn nachdem eine sehr lange Beziehung ein sehr schmerzhaftes Ende gefunden hatte, war das Herz meiner Freundin für Jahre verschlossen. In den letzen Wochen ist ihr jemand begegnet, dem sie sich öffnete, und diese noch frische, noch nicht ganz flügge Beziehung wird nun gleich von außen in Gefahr gebracht. Dann gibt es diesen Tag, heute, wo das Herz fast zerbricht, die Tränen nicht versiegen, und das Schicksal als mieser Verräter angeklagt wird! *
Sie wollte jahrelang wieder einen Partner, wollte ihr Leben teilen, aus lauter Furcht vor erneuter Verletzung ließ sie sich aber nie sehr weit ein. Einmal, da fragte sie mich, ob es denn überhaupt noch einen Menschen geben könnte, der ihre gigantischen Ansprüche an einen Partner erfülle. Und nun trifft sie ihn, um ihn vielleicht gleich wieder zu verlieren.
Verlieren kann sie nur die Beziehung- die Liebe, die sie erfüllt, bleibt.
In all ihrem Schmerz konnte sie annehmen, als ich sagte: „Liebes, ich freu mich! Ich freue mich nicht über deine Tränen, sondern darüber, dass da einer ist, den du so an dich herangelassen hast, dem du dein Herz so geöffnet hast, dass es jetzt so weh tun kann…du bist wieder bereit!“
Ja, sie ist bereit zu lieben. Und wenn man liebt, dann macht man sich verwundbar. Das zu lesen und zu wissen ist eine Sache, in der Situation fällt es schwer, das Positive zu sehen. Aber es hilft!
Die Liebe ist da, sie erfüllt das Herz, und lässt uns das Objekt dieser Liebe sehen, in all seinen Möglichkeiten. Mit allen Schwächen nehmen wir es an, akzeptieren und bejahen es aus vollem Herzen. Das ist Liebe. Und diese Liebe ist unabhängig von Nähe, Distanz, Umwelt… die Verliebtheit, das Verlangen, ja die verändern sich mit der Zeit und der Situation. Wenn wir aber von Liebe sprechen, die auch einem Menschen gelten kann, mit dem man keine Beziehung führen kann oder möchte, dann ist diese Liebe an sich unzerstörbar.
Liebe kann in den Hintergrund treten, aber nicht zerstört werden.
In meinem Leben gibt es eine Frau, mit der ich viel erlebt habe, wir haben uns geholfen, gerettet und in tiefste Verzweiflung gestürzt… aber wir waren uns nie egal. Seit einigen Jahren haben wir keinen Kontakt, weil es mir einfach zu anstrengend ist mit ihr. (Das ist die Kurzversion!) Aber ich liebe sie. Diese Liebe bleibt unberührt von Differenzen und Mißverständnissen. Dieser Mensch hat ein wunderbares Potential, sie ist liebenswert, und hat mich tief berührt. Heute hat sie Geburtstag, und ich schicke ihr gute Wünsche. Aus offenem Herzen. Obwohl ich keinen Platz in meinem Alltag und meinem Leben für sie sehe, wünsche ich ihr nur Gutes.
Dieser Liebe sein Herz zu öffnen weckt die Angst auf
Denn durch die offenen Türen des Herzens marschieren Verletzbarkeit, Unsicherheit, Zweifel… und man kann betrogen, belogen und verraten werden. Man kann in Liebeskummertränen ertrinken und sich schwören, nie, nie, nie wieder so dumm zu sein… man kann spüren, wie das Misstrauen wächst, und sich immer dickere Wände bilden, die die Menschen davon abhalten sollen, uns nah genug zu kommen, um zu verletzen. Und hinter diesen Wänden wird man immer kleiner und einsamer.
Und wenn man dann nach Jahren der Einsamkeit und Vorsicht doch wieder den Mut hat, so dumm zu sein, dann spürt man: diese
Liebe, dieselbe, die uns so verletzbar macht, die macht das Leben auch erst lebendig.
Nach jeder großen Enttäuschung mauern wir uns ein, lecken unsere Wunden und hoffen, dass die Tränen die Bruchkanten in unseren Herzen rundwaschen… das ist gut, und die Zeit um sich selbst besser kennenzulernen: was erwarte ich von der Liebe, von einer Partnerschaft? Was hat mich verletzt? Wo habe ich verletzt? Was will ich nie wieder erleben, was fehlt mir jetzt schon, und ich will es wieder? All diese Fragen lassen uns wachsen. Auch innerhalb einer Partnerschaft gibt es immer wieder Differenzen und Liebeskummer, und wenn sie lange halten soll, dann brauchen wir die Antworten auf all diese Fragen, und die Fähigkeit zur Kommunikation mit dem Partner.
Was wir nicht brauchen, sind die Mauern der Angst.
Natürlich wird verletzt, wer liebt. Alle diese Verletzungen spielen sich aber in uns, auf der Ego Ebene ab. Sie haben mit der bejahenden Liebe an sich nur wenig zu tun. Ich wünsche jedem Menschen, dass er mindestens einmal im Leben erlebt, dass nach einer Trennung die Liebe bleibt, lange nachdem die Schmerzen abgeklungen sind, und man dem Andern alles Gute wünschen kann. Dann sieht man, dass die Differenzen und Verletzungen eher Lernaufgaben waren, uns haben wachsen lassen, und nichts mit der zugrundeliegenden Liebe zu tun hatten.
Es genügt, inne zu halten und die zerbrochene Beziehung zu reflektieren, ohne gleich Mauern zu errichten, und dann wieder aufzutauchen aus dem Tal der Reflektion und Bestandsaufnahme, um weiter zu leben, und weiter zu lieben.
Willst Du also ein Leben in der scheinbaren Sicherheit hinter den Mauern Deiner Angst führen?
Oder wagst Du es, Dein Herz zu öffnen, zu lieben, auf die Gefahr hin, dass die Liebe auch Verletzungen und Zweifel und alles andere mit sich bringt?
Mit offenem Herzen grüßt Dich, wo immer Du bist,
* Vielen Dank an John Green bzw. seine Übersetzer für die grandiose Formulierung: „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“!
Heute geht es hier um Liebe, um Schmerz, um Vertrauen und um Entwicklung, denn eine liebe Freundin von mir hat endlich wieder Liebeskummer!
Ja, genau so meine ich das: endlich! Denn nachdem eine sehr lange Beziehung ein sehr schmerzhaftes Ende gefunden hatte, war das Herz meiner Freundin für Jahre verschlossen. In den letzen Wochen ist ihr jemand begegnet, dem sie sich öffnete, und diese noch frische, noch nicht ganz flügge Beziehung wird nun gleich von außen in Gefahr gebracht. Dann gibt es diesen Tag, heute, wo das Herz fast zerbricht, die Tränen nicht versiegen, und das Schicksal als mieser Verräter angeklagt wird! *
Sie wollte jahrelang wieder einen Partner, wollte ihr Leben teilen, aus lauter Furcht vor erneuter Verletzung ließ sie sich aber nie sehr weit ein. Einmal, da fragte sie mich, ob es denn überhaupt noch einen Menschen geben könnte, der ihre gigantischen Ansprüche an einen Partner erfülle. Und nun trifft sie ihn, um ihn vielleicht gleich wieder zu verlieren.
Verlieren kann sie nur die Beziehung- die Liebe, die sie erfüllt, bleibt.
In all ihrem Schmerz konnte sie annehmen, als ich sagte: „Liebes, ich freu mich! Ich freue mich nicht über deine Tränen, sondern darüber, dass da einer ist, den du so an dich herangelassen hast, dem du dein Herz so geöffnet hast, dass es jetzt so weh tun kann…du bist wieder bereit!“
Ja, sie ist bereit zu lieben. Und wenn man liebt, dann macht man sich verwundbar. Das zu lesen und zu wissen ist eine Sache, in der Situation fällt es schwer, das Positive zu sehen. Aber es hilft!
Die Liebe ist da, sie erfüllt das Herz, und lässt uns das Objekt dieser Liebe sehen, in all seinen Möglichkeiten. Mit allen Schwächen nehmen wir es an, akzeptieren und bejahen es aus vollem Herzen. Das ist Liebe. Und diese Liebe ist unabhängig von Nähe, Distanz, Umwelt… die Verliebtheit, das Verlangen, ja die verändern sich mit der Zeit und der Situation. Wenn wir aber von Liebe sprechen, die auch einem Menschen gelten kann, mit dem man keine Beziehung führen kann oder möchte, dann ist diese Liebe an sich unzerstörbar.
Liebe kann in den Hintergrund treten, aber nicht zerstört werden.
In meinem Leben gibt es eine Frau, mit der ich viel erlebt habe, wir haben uns geholfen, gerettet und in tiefste Verzweiflung gestürzt… aber wir waren uns nie egal. Seit einigen Jahren haben wir keinen Kontakt, weil es mir einfach zu anstrengend ist mit ihr. (Das ist die Kurzversion!) Aber ich liebe sie. Diese Liebe bleibt unberührt von Differenzen und Mißverständnissen. Dieser Mensch hat ein wunderbares Potential, sie ist liebenswert, und hat mich tief berührt. Heute hat sie Geburtstag, und ich schicke ihr gute Wünsche. Aus offenem Herzen. Obwohl ich keinen Platz in meinem Alltag und meinem Leben für sie sehe, wünsche ich ihr nur Gutes.
Dieser Liebe sein Herz zu öffnen weckt die Angst auf
Denn durch die offenen Türen des Herzens marschieren Verletzbarkeit, Unsicherheit, Zweifel… und man kann betrogen, belogen und verraten werden. Man kann in Liebeskummertränen ertrinken und sich schwören, nie, nie, nie wieder so dumm zu sein… man kann spüren, wie das Misstrauen wächst, und sich immer dickere Wände bilden, die die Menschen davon abhalten sollen, uns nah genug zu kommen, um zu verletzen. Und hinter diesen Wänden wird man immer kleiner und einsamer.
Und wenn man dann nach Jahren der Einsamkeit und Vorsicht doch wieder den Mut hat, so dumm zu sein, dann spürt man: diese
Liebe, dieselbe, die uns so verletzbar macht, die macht das Leben auch erst lebendig.
Nach jeder großen Enttäuschung mauern wir uns ein, lecken unsere Wunden und hoffen, dass die Tränen die Bruchkanten in unseren Herzen rundwaschen… das ist gut, und die Zeit um sich selbst besser kennenzulernen: was erwarte ich von der Liebe, von einer Partnerschaft? Was hat mich verletzt? Wo habe ich verletzt? Was will ich nie wieder erleben, was fehlt mir jetzt schon, und ich will es wieder? All diese Fragen lassen uns wachsen. Auch innerhalb einer Partnerschaft gibt es immer wieder Differenzen und Liebeskummer, und wenn sie lange halten soll, dann brauchen wir die Antworten auf all diese Fragen, und die Fähigkeit zur Kommunikation mit dem Partner.
Was wir nicht brauchen, sind die Mauern der Angst.
Natürlich wird verletzt, wer liebt. Alle diese Verletzungen spielen sich aber in uns, auf der Ego Ebene ab. Sie haben mit der bejahenden Liebe an sich nur wenig zu tun. Ich wünsche jedem Menschen, dass er mindestens einmal im Leben erlebt, dass nach einer Trennung die Liebe bleibt, lange nachdem die Schmerzen abgeklungen sind, und man dem Andern alles Gute wünschen kann. Dann sieht man, dass die Differenzen und Verletzungen eher Lernaufgaben waren, uns haben wachsen lassen, und nichts mit der zugrundeliegenden Liebe zu tun hatten.
Es genügt, inne zu halten und die zerbrochene Beziehung zu reflektieren, ohne gleich Mauern zu errichten, und dann wieder aufzutauchen aus dem Tal der Reflektion und Bestandsaufnahme, um weiter zu leben, und weiter zu lieben.
Willst Du also ein Leben in der scheinbaren Sicherheit hinter den Mauern Deiner Angst führen?
Oder wagst Du es, Dein Herz zu öffnen, zu lieben, auf die Gefahr hin, dass die Liebe auch Verletzungen und Zweifel und alles andere mit sich bringt?
Mit offenem Herzen grüßt Dich, wo immer Du bist,
* Vielen Dank an John Green bzw. seine Übersetzer für die grandiose Formulierung: „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“!