Über das innere Team habe ich hier und hier bereits geschrieben. Der fünf Jahre alte Blogbeitrag erklärt nicht nur, was sich hinter dem Begriff des inneren Teams überhaupt verbirgt, sondern liefert Dir auch eine Anleitung zum Erarbeiten Deines persönlichen inneren Teams. Dazu gehören Dein innerer Kritiker und Dein innerer Schweinehund genauso wie Deine innere Kriegerin und der Höhlenbär. Heute möchte ich auf einen wichtigen Punkt genauer eingehen:
Jeder Deiner inneren Anteile ist auf Deiner Seite!
Selbst wenn wir vom inneren Schweinehund reden, oder vom inneren Kritiker, die hier beispielhaft für all diejenigen Anteile stehen sollen gegen die wir oft kämpfen, sprechen wir bildhaft von inneren Mechanismen, die uns nützen. Diese entstanden irgendwann einmal, um uns zu unterstützen. Viele dieser inneren Stimmen sind sehr alt, sie stammen aus unserer Kindheit. Damals haben sie uns vor Schwierigkeiten bewahrt. Heute scheinen sie oft über das Ziel hinauszuschießen und hindern uns scheinbar mehr als uns zu nutzen.
Der innere Kritiker behindert oft unseren kreativen Ausdruck.
Es kann schwer sein, eine neue kreative Tätigkeit auszuprobieren, denn diese innere Stimme sagt Dinge wie: „Du hast kein Talent dafür! Das ist überflüssig und Zeitverschwendung! Man spricht nicht umsonst von brotloser Kunst, nutze Deine Kraft und Zeit lieber für sinnvollere Dinge! Das könnte ein Kind besser!“ Spätestens wenn man merkt, dass man dem Malen/ Bildhauern/ Aquarellieren/ Töpfern/ Nähen mehr Zeit und Energie widmen möchte, wird der innere Kritiker laut. Wir beginnen zu zweifeln, glauben keinem ernst gemeinten Kompliment von außen. Hin und hergerissen zwischen dem natürlichen Drang, unsere Kreativität auszuleben und der vagen Vermutung etwas sehr, sehr dummes zu tun, sind wir wie gelähmt.
Du glaubst dem Kritiker, ohne ihn zu hinterfragen, das ist der Fehler.
Vereinfacht gesagt ist das ein möglicher Entstehungsprozess des inneren Kritikers: Irgendwann einmal, vor langer Zeit, hat Dich jemand sehr verletzt, indem er ein Produkt Deiner Kreativität kritisiert hat. Um diese Verletzung in Zukunft zu vermeiden hast Du begonnen sehr kritisch mit Deiner Kreativität umzugehen. Diese innere kritische Seite hat dann eine eigene Stimme bekommen. Eine andere Geschichte könnte gewesen sein: vor langer Zeit hat ein Produkt Deiner Kreativität traumatische Konsequenzen gehabt. Das kann ein Unglück wie ein Wohnungsbrand gewesen sein, eine fürchterliche Standpauke, der Verlust einer Freundschaft, Ausschluss aus einer Gruppe oder irgendetwas anderes. Um Dich vor weiteren traumatischen Erfahrungen zu schützen, schreitet Dein innerer Kritiker heute ein.
Es geht darum den Nutzen der jeweiligen inneren Stimme zu erkennen und ihr eine sinnvollere Ausprägung zu suchen.
Wenn Du Deinen inneren Kritiker verstanden hast, dann kannst Du ihn in etwas kooperativeres verwandeln. Er ist wie ein Kompass, der Dir den Weg zu Deiner Kreativität zeigt. Wenn Du Dir klar machst, dass Du heute ein erwachsenes und verantwortungsvolles Wesen bist, dass die Konsequenzen seiner Handlungen abschätzen kann, darf Dein innerer Kritiker sich in Deine Muse verwandeln. Du bist erwachsen, niemand hat ein Recht Deine Kreativität zu beschneiden oder zu verurteilen. Der reale Kritiker von damals ist lange vergessen und kann Dir heute nichts mehr tun. Aber die Sensibilität Deines inneren Kritikers für Deine kreativen Impulse kannst Du Dir zu Nutze machen: wenn er sich meldet, danke ihm für seine Wachsamkeit, versichere ihm, dass Du vorsichtig sein wirst, und werde kreativ! (Über die hilfreiche Macht der Kreativität…)
Wer sind die Gegenspieler und wer die Alliierten in Deinem Team?
Vielleicht ist Dein innerer Kritiker auch deshalb so wichtig, weil Du einen risikofreudigen Abenteurer in Dir trägst der ein wenig im Zaum gehalten werden muss. Oder einen Anteil der zu grenzenloser Selbstüberschätzung neigt und deshalb Verpflichtungen eingeht, die er nicht halten kann. Dann könntest Du Dich bei Deinem inneren Kritiker dafür bedanken, dass er Dich vor Katastrophen und voreiligen Entschlüssen schützt.
Der innere Schweinehund ist vielleicht der Anteil, der Deine Selbstfürsorge unterstützt indem er Dich zum Pausen machen bringt. Ohne Deinen Schweinehund würde der innere Antreiber Dich vielleicht bis in den Burnout peitschen…
Diese Zusammenhänge kannst Du erkennen und nutzen.
Wenn es also ein Verhalten gibt, dass Du an Dir nicht magst und gerne ändern möchtest, dann lohnt sich ein Blick auf Dein inneres Team:
- welche Stimmen kannst Du erkennen?
- was ist ihre hilfreiche Absicht?
- Was ist normalerweise ihre Wirkung?
- Wer sind die Gegenspieler?
- Wer sind die Alliierten?
- Welche gewünschte Wirkung wäre passender?
Denn Du bist der Teamleiter und weisungsbefugt!
Es ist Deine Aufgabe, Deine inneren Teammitglieder zu respektieren, zu würdigen und ihnen sinnvolle Aufgaben zuzuweisen. Der innere Schweinehund und der innere Antreiber dürfen genauso in Balance sein wie die innere Muse und der innere Buchhalter. Das Monatsgehalt in eine Fotoausrüstung oder Leinwände zu investieren ist nur dann eine gute Idee, wenn die Miete und das Essen etc. bereits abgedeckt sind.
Dein innerer Kritiker ist als Ratgeber genauso wichtig für Dich wie Deine Angst, aber wie sie darf auch er nicht all Deine Handlungen bestimmen, sondern Dich nur beraten. Anders gesagt:
Du bist Deine eigene Königin und es liegt in Deiner Macht souverän Entscheidungen zu treffen.
Und es liegt in Deiner Macht, Dein Leben genau so zu leben, wie Du willst. Um das zu erreichen gibt es ein paar Arbeiten, die zuerst erledigt werden müssen. Eine davon ist das Erkennen Deiner Wünsche und eine andere das Kennen- und Führen lernen Deines inneren Teams. Ich wünsche Dir auf Deinem Weg viel Erfolg aber vor allem auch viel Freude am Entdecken!
Herzlichst, wo immer Du gerade bist,
P.S.: Ich freue mich sehr über Deinen Kommentar hierzu: Welche inneren Anteile machen Dir Scherereien? Und welche magst Du besonders?
Über das innere Team habe ich hier und hier bereits geschrieben. Der fünf Jahre alte Blogbeitrag erklärt nicht nur, was sich hinter dem Begriff des inneren Teams überhaupt verbirgt, sondern liefert Dir auch eine Anleitung zum Erarbeiten Deines persönlichen inneren Teams. Dazu gehören Dein innerer Kritiker und Dein innerer Schweinehund genauso wie Deine innere Kriegerin und der Höhlenbär. Heute möchte ich auf einen wichtigen Punkt genauer eingehen:
Jeder Deiner inneren Anteile ist auf Deiner Seite!
Selbst wenn wir vom inneren Schweinehund reden, oder vom inneren Kritiker, die hier beispielhaft für all diejenigen Anteile stehen sollen gegen die wir oft kämpfen, sprechen wir bildhaft von inneren Mechanismen, die uns nützen. Diese entstanden irgendwann einmal, um uns zu unterstützen. Viele dieser inneren Stimmen sind sehr alt, sie stammen aus unserer Kindheit. Damals haben sie uns vor Schwierigkeiten bewahrt. Heute scheinen sie oft über das Ziel hinauszuschießen und hindern uns scheinbar mehr als uns zu nutzen.
Der innere Kritiker behindert oft unseren kreativen Ausdruck.
Es kann schwer sein, eine neue kreative Tätigkeit auszuprobieren, denn diese innere Stimme sagt Dinge wie: „Du hast kein Talent dafür! Das ist überflüssig und Zeitverschwendung! Man spricht nicht umsonst von brotloser Kunst, nutze Deine Kraft und Zeit lieber für sinnvollere Dinge! Das könnte ein Kind besser!“ Spätestens wenn man merkt, dass man dem Malen/ Bildhauern/ Aquarellieren/ Töpfern/ Nähen mehr Zeit und Energie widmen möchte, wird der innere Kritiker laut. Wir beginnen zu zweifeln, glauben keinem ernst gemeinten Kompliment von außen. Hin und hergerissen zwischen dem natürlichen Drang, unsere Kreativität auszuleben und der vagen Vermutung etwas sehr, sehr dummes zu tun, sind wir wie gelähmt.
Du glaubst dem Kritiker, ohne ihn zu hinterfragen, das ist der Fehler.
Vereinfacht gesagt ist das ein möglicher Entstehungsprozess des inneren Kritikers: Irgendwann einmal, vor langer Zeit, hat Dich jemand sehr verletzt, indem er ein Produkt Deiner Kreativität kritisiert hat. Um diese Verletzung in Zukunft zu vermeiden hast Du begonnen sehr kritisch mit Deiner Kreativität umzugehen. Diese innere kritische Seite hat dann eine eigene Stimme bekommen. Eine andere Geschichte könnte gewesen sein: vor langer Zeit hat ein Produkt Deiner Kreativität traumatische Konsequenzen gehabt. Das kann ein Unglück wie ein Wohnungsbrand gewesen sein, eine fürchterliche Standpauke, der Verlust einer Freundschaft, Ausschluss aus einer Gruppe oder irgendetwas anderes. Um Dich vor weiteren traumatischen Erfahrungen zu schützen, schreitet Dein innerer Kritiker heute ein.
Es geht darum den Nutzen der jeweiligen inneren Stimme zu erkennen und ihr eine sinnvollere Ausprägung zu suchen.
Wenn Du Deinen inneren Kritiker verstanden hast, dann kannst Du ihn in etwas kooperativeres verwandeln. Er ist wie ein Kompass, der Dir den Weg zu Deiner Kreativität zeigt. Wenn Du Dir klar machst, dass Du heute ein erwachsenes und verantwortungsvolles Wesen bist, dass die Konsequenzen seiner Handlungen abschätzen kann, darf Dein innerer Kritiker sich in Deine Muse verwandeln. Du bist erwachsen, niemand hat ein Recht Deine Kreativität zu beschneiden oder zu verurteilen. Der reale Kritiker von damals ist lange vergessen und kann Dir heute nichts mehr tun. Aber die Sensibilität Deines inneren Kritikers für Deine kreativen Impulse kannst Du Dir zu Nutze machen: wenn er sich meldet, danke ihm für seine Wachsamkeit, versichere ihm, dass Du vorsichtig sein wirst, und werde kreativ! (Über die hilfreiche Macht der Kreativität…)
Wer sind die Gegenspieler und wer die Alliierten in Deinem Team?
Vielleicht ist Dein innerer Kritiker auch deshalb so wichtig, weil Du einen risikofreudigen Abenteurer in Dir trägst der ein wenig im Zaum gehalten werden muss. Oder einen Anteil der zu grenzenloser Selbstüberschätzung neigt und deshalb Verpflichtungen eingeht, die er nicht halten kann. Dann könntest Du Dich bei Deinem inneren Kritiker dafür bedanken, dass er Dich vor Katastrophen und voreiligen Entschlüssen schützt.
Der innere Schweinehund ist vielleicht der Anteil, der Deine Selbstfürsorge unterstützt indem er Dich zum Pausen machen bringt. Ohne Deinen Schweinehund würde der innere Antreiber Dich vielleicht bis in den Burnout peitschen…
Diese Zusammenhänge kannst Du erkennen und nutzen.
Wenn es also ein Verhalten gibt, dass Du an Dir nicht magst und gerne ändern möchtest, dann lohnt sich ein Blick auf Dein inneres Team:
Denn Du bist der Teamleiter und weisungsbefugt!
Es ist Deine Aufgabe, Deine inneren Teammitglieder zu respektieren, zu würdigen und ihnen sinnvolle Aufgaben zuzuweisen. Der innere Schweinehund und der innere Antreiber dürfen genauso in Balance sein wie die innere Muse und der innere Buchhalter. Das Monatsgehalt in eine Fotoausrüstung oder Leinwände zu investieren ist nur dann eine gute Idee, wenn die Miete und das Essen etc. bereits abgedeckt sind.
Dein innerer Kritiker ist als Ratgeber genauso wichtig für Dich wie Deine Angst, aber wie sie darf auch er nicht all Deine Handlungen bestimmen, sondern Dich nur beraten. Anders gesagt:
Du bist Deine eigene Königin und es liegt in Deiner Macht souverän Entscheidungen zu treffen.
Und es liegt in Deiner Macht, Dein Leben genau so zu leben, wie Du willst. Um das zu erreichen gibt es ein paar Arbeiten, die zuerst erledigt werden müssen. Eine davon ist das Erkennen Deiner Wünsche und eine andere das Kennen- und Führen lernen Deines inneren Teams. Ich wünsche Dir auf Deinem Weg viel Erfolg aber vor allem auch viel Freude am Entdecken!
Herzlichst, wo immer Du gerade bist,
P.S.: Ich freue mich sehr über Deinen Kommentar hierzu: Welche inneren Anteile machen Dir Scherereien? Und welche magst Du besonders?