Das Bunte Leben Selbstannahme

Ein Hoch auf Deine innere Frida!

Deine innere Frida (c)2015 Johanna Ringe dein-buntes-leben.de

Vielleicht ist Deine momentane Arbeit nicht aufregend, vielleicht kannst Du nicht mal ein Strichmännchen zeichnen, vielleicht bist Du nicht verwegen, und doch…

Eine Frida lebt in uns allen.
Das ist der Teil von uns, der nicht an etwas zerbricht, sondern zerbrochen weiterlebt.

Frida Kahlo, an Kinderlähmung erkrankt mit 6, durch einen schrecklichen Unfall zerbochen mit 18, ein Leben lang Krankheiten, Schmerzen und Spätfolgen ausgeliefert, unrettbar verliebt in einen Egomanen…und dennoch erinnern wir uns an sie als an eine starke Frau, eine, die Tequila trinken und Rauchen konnte wie jeder Macho, die liebte und lebte, wie es ihr gefiel. Sie tat nicht, was die Ärzte ihr rieten, um ihr Leben auf die maximale Länge auszudehnen, sondern sie tat, was sie tun wollte, und sagte zum Schluss, mit 47: „Ich hoffe, froh zu sterben, und ich hoffe, niemals wiederzukommen.“ (Tagebucheintrag kurz vor Kahlos Tod)
Bevor mir jetzt Anstiftung zum hemmungslosen Hedonismus vorgeworfen wird: sie war ein politischer Mensch, nahm bewusst Einfluss. Sie malte zeitweise einfach für Geld, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Das ist alles nachlesbar, ich will Frida Kahlo ruhen lassen.

Es geht hier um Dich, um Deinen lebendigen Kern.

Was auch immer Dir passiert sein mag, ob es so wild und ausschweifend war wie das Künstlerleben in Mexico, oder so erschreckend und folgenschwer wie jenes Busunglück… egal was es war, es hat Dich geprägt. Es hat Dich gebeutelt, verletzt, Dir Narben und Falten beschert, vielleicht auch die eine oder andere Phobie… auf jeden Fall hat es Dich verändert. Alles, was in der Vergangenheit geschehen ist, hat Dich zu dem Menschen gemacht, der Du heute, vielleicht gar nicht so ungern, bist.
Mit der kleinen Frida in Dir meine ich diese Perle, die in Dir ist:

Ich meine diese Perle, die aus dem Sand entstand, der Dir in all den Jahren ins Getriebe fiel!

Diese perfekte, schimmernde, wunderschöne Perle. Die Dich strahlen lässt bei Sonnenuntergang, die aufblitzt bei dieser einen bestimmten Musik, dieser Musik, die eben Deinen Kern berührt. Die ein Fremder ansprechen kann, mit einem Nebensatz, der Dich trifft bis ins Mark, der Dich mit einer Wahrheit durchzuckt, die wahrgenommen werden will, hier und jetzt, sofort!

Diese innere Frida, diese Perle, die schreit an manchen Sommerabenden laut nach Tequila, nach Zigarren, nach einem prallen Erdbeermund, weil sie das Leben feiern will – das Leben all den Schmerzen, Verwundungen und Narben zum Trotz!

Lebe Deine Lebendigkeit, Menschenkind, trage Deine Narben stolz, und lass uns diesen Sommer die Perlen feiern, die in unseren tiefsten, sensibelsten Tiefen entstanden sind, unter Schmerzen, und unendlich kostbar! Und bitte, zeig der Welt Deine Perlen, mach sie zu einem schöneren Ort, lass Deine innere Frida malen, singen und gärtnern. Wenn jemand Deine Überzeugungen missachtet, in den Dreck zieht, was Dir wichtig ist, dann denk an die unter Schmerzen tanzende Frida, und lass es ziehen…und lege Dir ein ruhiges:

„Das ist mir, mit allem Respekt, sehr egal.“ als Reaktion auf Vorurteile, Wertungen und andere unangemessene Kommentare

zurecht. Denn die Gedanken sind frei. Ich mag keinen Tequila, und das Rauchen hab ich vor Jahren gelassen… aber heute trink ich einen Gin auf Frida, und auf Deine und meine (und Harry Rowohlts*) Lebendigkeit! Viva la vida!

Herzlichst, wo immer Du gerade bist,

Johanna Ringe

* Ruhe in Frieden, „dummer alter Bär“, und Danke für die Perlen, die Du vor die Säue geworfen hast in all den Jahren! Cheers!

4 Kommentare zu “Ein Hoch auf Deine innere Frida!

  1. Wie schön, Johanna. Seine innere Frieda kann man glaube ich immer wieder mal neu entdecken ;-) Ich habe meine innere Frieda z. B. erst vor kurzem (wieder)entdeckt, als ich beschloss, nun endlich mal Zeichenunterricht zu nehmen und meine innere Perle zum glänzen zu bringen :-)

    Liebe Grüße, Monika

    • Ja, liebe Monika,
      da hast Du vollkommen recht: immer mal wieder darf man sich erinnern oder erinnern lassen. Und dann darf es gerne auch mal ein bisschen verwegen werden. Zumindest gefühlt verwegen…
      Ganz viel Freude beim Zeichnen!
      Lieben Gruß,
      Johanna

  2. „Das ist mir, mit allem Respekt, sehr egal.“ … dieser Satz kommt gerade wie gerufen. Kurz, knapp und es steht dennoch alles drin, was man so braucht, um sich gegen ungebetenen Ratschläge und Hinweise und Bewertungen und Drängeleien zu wappnen… :-)

    Feine Sache.

    LG, Ulla

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