Manchmal ist es gar nicht so leicht, die eigene Stimme zu hören. Du sitzt da, schreibst oder redest, und dennoch hast Du nicht die geringste Idee, worum es dir gerade geht. Faszinierend? Ja, auch, aber ärgerlich. Wenn man erst einmal aufschreiben oder aufzeichnen muss, was einem gerade im wörtlichen Sinne „durch den Kopf geht“, um selbst die Inhalte zu begreifen, dann kann das schon mal richtig nervig sein. Es geht ja auch nicht immer.
Kennst Du das auch?
- Das Gespräch mit der Freundin: die Ratschläge, die aus deinem Mund kommen, und während Du ihnen nachspürst, fällt Dir auf, wie sehr du selbst diesen Zuspruch gebraucht hast?
- Oder das Trösten des Mannes, der seinen Bruder verlor: Du spürst im eigenen System, wie sich da etwas löst, was schon viel zu lange verhärtet und verkorkt war…
- Oder die sanften Worte zu einem kleinen Kind, das sich auf deinem Arm langsam entspannt, noch ein paar hicksende Atemzüge… und Du spürst, wie in deinem Inneren etwas langsam aufquillt und aufblüht…
- Dann aber auch das Gespräch über ein sehr interessantes Thema, spekulativ und wild, und Du hörst deine Stimme langsam, tastend, aber in klaren Worten eine Idee ausbreiten, die Du nie bewusst gedacht hast…
- Oder auch dein spontan geäußerter Beitrag zum Brainstorming, der dich erst aufhorchen lässt, als es still wird, und die anderen dich alle hingerissen anschauen…
- Die Beileidskarte, die zur Hymne an das Leben wird, ohne dass Du sicher sein könntest, woher das alles kommt…
Wenn Du solche oder ähnliche Erlebnisse hattest, dann bist Du vermutlich ähnlich verkabelt, wie ich.
An welcher spezifischen Eigenart meines Gehirns das nun wieder liegt, weiß ich nicht. Ist mir auch nicht so wichtig. Ob da die Schnelligkeit (Hochbegabung), die Sprunghaftigkeit meines Denkens (vielleicht doch ADHS?) oder die allgemein starke Vernetzung im Hirn (bei Autismus vorhanden) die Hauptrolle spielt – es ist jedenfalls eine Eigenheit, die mir gleichermaßen schöne oder erhellende Momente wie Frust beschert.
„Hä? Was hab ich da gerade gesagt?“
Dieser Gedanke, ausgesprochen oder nur in eine Atempause hineingedacht, begleitet viele der intensiven Gespräche meines Lebens. Manches ist dann unwiderbringlich dahin. Denn ich gehöre leider nicht zu den Menschen, die ständig alles dokumentieren oder notieren. Ich lebe weder in einer Johanna-Show, noch habe ich einen persönlichen Sekretär, der mitstenographiert. Das bedeutet, diese Weisheiten, diese Ideen, die meine Stimme sind, fallen entweder beim Gegenüber auf fruchtbaren Boden, oder gehen verloren in der Zeit, like tears in the rain…
Vielleicht ist dieses Blog ein Versuch, wenigstens manche der Geistesblitze meiner Stimme zu konservieren.
Es passiert mir jedenfalls, dass ich in einem alten Beitrag etwas entdecke, an das ich lange nicht gedacht habe, oder das ich heute gerade sehr dringend hören musste. Auch manche Leserin hat mir schon meine eigenen Worte ins Gesicht zitiert, was ich zu gleichen Teilen peinlich und großartig fand. Peinlich, weil ich mir so Vieles nicht merken kann, und großartig, weil es bei ihr offenbar einen Nerv getroffen hat.
Seit mir dieses Phänomen bewusst ist, versuche ich mir genauer zuzuhören.
Vor allem in tiefen Gesprächen, emotionalen Diskussionen und im Coaching. Denn viele Deiner Themen sind ja auch meine, und als normales Menschenkind bin auch ich oft darauf angewiesen, dass mir mal jemand mit klugen Worten unter die Arme greift… warum also nicht auf meine eigene Stimme, auf mich selbst, hören? Wenn es mir denn gelingt. Für Notfälle kann ich ja immer noch die Suchfunktion hier im Bunten Blog benutzen…
Wie gehst Du damit um?
Herzlichst, wo immer Du gerade bist,

Manchmal ist es gar nicht so leicht, die eigene Stimme zu hören. Du sitzt da, schreibst oder redest, und dennoch hast Du nicht die geringste Idee, worum es dir gerade geht. Faszinierend? Ja, auch, aber ärgerlich. Wenn man erst einmal aufschreiben oder aufzeichnen muss, was einem gerade im wörtlichen Sinne „durch den Kopf geht“, um selbst die Inhalte zu begreifen, dann kann das schon mal richtig nervig sein. Es geht ja auch nicht immer.
Kennst Du das auch?
Wenn Du solche oder ähnliche Erlebnisse hattest, dann bist Du vermutlich ähnlich verkabelt, wie ich.
An welcher spezifischen Eigenart meines Gehirns das nun wieder liegt, weiß ich nicht. Ist mir auch nicht so wichtig. Ob da die Schnelligkeit (Hochbegabung), die Sprunghaftigkeit meines Denkens (vielleicht doch ADHS?) oder die allgemein starke Vernetzung im Hirn (bei Autismus vorhanden) die Hauptrolle spielt – es ist jedenfalls eine Eigenheit, die mir gleichermaßen schöne oder erhellende Momente wie Frust beschert.
„Hä? Was hab ich da gerade gesagt?“
Dieser Gedanke, ausgesprochen oder nur in eine Atempause hineingedacht, begleitet viele der intensiven Gespräche meines Lebens. Manches ist dann unwiderbringlich dahin. Denn ich gehöre leider nicht zu den Menschen, die ständig alles dokumentieren oder notieren. Ich lebe weder in einer Johanna-Show, noch habe ich einen persönlichen Sekretär, der mitstenographiert. Das bedeutet, diese Weisheiten, diese Ideen, die meine Stimme sind, fallen entweder beim Gegenüber auf fruchtbaren Boden, oder gehen verloren in der Zeit, like tears in the rain…
Vielleicht ist dieses Blog ein Versuch, wenigstens manche der Geistesblitze meiner Stimme zu konservieren.
Es passiert mir jedenfalls, dass ich in einem alten Beitrag etwas entdecke, an das ich lange nicht gedacht habe, oder das ich heute gerade sehr dringend hören musste. Auch manche Leserin hat mir schon meine eigenen Worte ins Gesicht zitiert, was ich zu gleichen Teilen peinlich und großartig fand. Peinlich, weil ich mir so Vieles nicht merken kann, und großartig, weil es bei ihr offenbar einen Nerv getroffen hat.
Seit mir dieses Phänomen bewusst ist, versuche ich mir genauer zuzuhören.
Vor allem in tiefen Gesprächen, emotionalen Diskussionen und im Coaching. Denn viele Deiner Themen sind ja auch meine, und als normales Menschenkind bin auch ich oft darauf angewiesen, dass mir mal jemand mit klugen Worten unter die Arme greift… warum also nicht auf meine eigene Stimme, auf mich selbst, hören? Wenn es mir denn gelingt. Für Notfälle kann ich ja immer noch die Suchfunktion hier im Bunten Blog benutzen…
Wie gehst Du damit um?
Herzlichst, wo immer Du gerade bist,