Hallo, schön, von Dir gelesen zu werden…. Ich befinde mich immer noch auf langen, gewundenen Weg der Selbsterkenntnis… manchmal ist er sogar steinig, danke, Wechseljahre und Autismus et.al. Aber wenn ich mit „meinem Stamm“, mit „meinen Leuten“ zusammen bin, diesen Grenzgänger*innen, Misfits und Aliens in allen Regenbogenfarben, dann fühle ich mich sicher, geborgen und genau richtig! Und wenn es dann noch Menschen in ähnlichen Lebensumständen sind, um so besser!
Wir haben alle unser Bild vom „typischen Autisten“.
Wir haben Filme wie „Rain Man“ und Serien wie die „Big Bang Theory“ gesehen. Ganz offensichtlich gibt es große Unterschiede zwischen Autisten mit starkem Unterstützungsbedarf und hochbegabten, schrulligen Nerds wie Sheldon Cooper. Wie gewohnt spreche ich hier aber von der hochbegabten Sorte, die man bis vor kurzem Asperger Autisten oder kurz Aspies genannt hat. Aber wo stecken eigentlich die Frauen und Mädchen* auf dem Autismusspektrum? (In letzter Zeit sagen immer mehr Fachleute, dass Autismus bei Jungs doch nicht häufiger auftritt… aber sehr wohl häufiger in der Bevölkerung vertreten ist, als früher vermutet…)
Diese Frauen und Mädchen sind schwer zu erkennen…
sogar für sich selbst!
Jede hochbegabte und hochsensible Frau mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und einem starken Interesse an einem einzelnen Thema wie Justiz, Tierschutz, Psychologie, Architektur, Gärtnern, Pferdezucht, Literatur oder irgendeinem beliebigen anderen Ding kann ein vollkommen unauffälliges Leben führen. (Eine der Sachen über die wir zur Zeit oft reden ist das Konzept des Monotropismus, das unter anderem diese Spezialinteressen erklären will, und kann.) Je höher die Begabung, umso besser kann die Frau sich anpassen und einfügen, umso besser kann sie ihre autistischen Züge maskieren und kompensieren. Vielleicht ist sie eine Hausfrau mit Engagement in Verein, Schule oder Ehrenamt, vielleicht eine erfolgreiche Karrierefrau auf ihrem Spezialgebiet. Aber für beide gilt: sobald ihnen die Energie für Anpassung und Maskieren ausgeht, kann niemand mehr leugnen dass sie speziell sind.
Dieser Moment kommt am wahrscheinlichsten wenn die Wechseljahre kein theoretisches Konstrukt in weiter Ferne mehr sind,
sondern sich in eine Realität der schlaflosen Nächte und Hitzewallungen verwandeln. Ab jetzt wird unsere Heldin mehr Erholungszeit brauchen, egal ob von sozialen Verpflichtungen, Krankheiten oder anderen anstrengenden Dingen wie Renovierungen oder Umzügen. Sie wird nicht länger willens (oder in der Lage!) sein, sich auf alle Erwartungshaltungen anderer einzustellen. Sie wird vermutlich „urplötzlich“ die seltsamsten Eigenheiten entwickeln und neben einem starken Bedürfnis nach beruhigenden, energiesparenden Routinen „auf einmal“ auch noch eine unerhörte Direktheit an den Tag legen. Sie wird nicht länger bereit sein, abrupte Veränderungen einfach hinzunehmen – genauso wenig wie Überraschungsbesuche oder andere Überfälle auf ihr Allerheiligstes alias ihr Zuhause.
Ihr Wohlergehen wird nun hoffentlich höchste Priorität für sie haben.
Nun werden „angemessenes Verhalten“ und „altersgemäße Kleidung“ und Co. als die haltlosen Erfindungen, die sie sind, ignoriert werden. Sehr Erfrischend! Und sehr effizient. Sie wird häufiger ihr Lieblingsessen zu sich nehmen und mit Kuscheltieren im Arm Nickerchen machen. Sie wird wählerischer mit allem werden, von der Kleidung bis zur Urlaubsplanung. Vielleicht macht sie sich sogar auf die Suche nach dem perfekten Fidget toy. Ihre Lieblingsthemen jedoch werden immer ihren besonderen Platz in ihrem Leben und ihrem Herzen behalten! (Heißen doch schon so…)
Wenn Dir als Mädchen in Geschichten immer die Seltsamen Personen am liebsten waren,
wenn Du als Kind also davon geträumt hast, die Weise Alte im Wald, Pippilotta oder diese eine völlig freie Person mit den ganz eigenen Regeln zu sein, dann wirst Du vermutlich spätestens in den Wechseljahren anfangen deinen Träumen still aber stetig zufolgen… alles andere kostet einfach viel zu viel Energie! Denn eigentlich veränderst Du dich gar nicht, sondern Du hörst einfach endlich auf so zu tun, als seist Du jemand anders. Denn deine Energie reicht nicht mehr für das ewige Verstellen. Wechseljahre und Autismus mögen sich scheinbar gegenseitig verstärken, aber vermutlich schlagen sie einfach beide in dieselben Kerben (Wie war das mit dem Durchschlafen nochmal…?)
Willkommen, meine Liebe, willkommen. Jetzt können wir anfangen, Wissen zu teilen und uns gegenseitig zu unterstützen…
Herzlich, wo immer Du gerade bist,
P.S.: Übrigens, ich wollte Dir nur sagen, dass Du genau richtig bist, und wertvoll, genau so wie Du bist.
Ja, Dich meine ich…. Nein, wirklich, ich mein’s ernst… natürlich kenne ich dich gut genug um sicher zu sein!… Pfht, nein, jetzt aber mal im Ernst: Du bist genau richtig so wie du bist!
*Und die autistischen Mädchen? Die lernen sehr, sehr schnell, nicht aufzufallen, keinen Ärger zu machen… wieso sollte man einem so cleveren, braven Ding ein Etikett oder eine Diagnose verpassen? So gehen die Anpassung, das Kompensieren und Maskieren weiter und weiter, solange bis die Energie nicht mehr ausreicht, die Depression auftritt oder doch jemand mit weisen, wohlwollenden Augen die harte Arbeit erkennt, die dieses Mädchen jeden einzelnen Tag leisten muss, nur um nicht aufzufallen….
Hallo, schön, von Dir gelesen zu werden…. Ich befinde mich immer noch auf langen, gewundenen Weg der Selbsterkenntnis… manchmal ist er sogar steinig, danke, Wechseljahre und Autismus et.al. Aber wenn ich mit „meinem Stamm“, mit „meinen Leuten“ zusammen bin, diesen Grenzgänger*innen, Misfits und Aliens in allen Regenbogenfarben, dann fühle ich mich sicher, geborgen und genau richtig! Und wenn es dann noch Menschen in ähnlichen Lebensumständen sind, um so besser!
Wir haben alle unser Bild vom „typischen Autisten“.
Wir haben Filme wie „Rain Man“ und Serien wie die „Big Bang Theory“ gesehen. Ganz offensichtlich gibt es große Unterschiede zwischen Autisten mit starkem Unterstützungsbedarf und hochbegabten, schrulligen Nerds wie Sheldon Cooper. Wie gewohnt spreche ich hier aber von der hochbegabten Sorte, die man bis vor kurzem Asperger Autisten oder kurz Aspies genannt hat. Aber wo stecken eigentlich die Frauen und Mädchen* auf dem Autismusspektrum? (In letzter Zeit sagen immer mehr Fachleute, dass Autismus bei Jungs doch nicht häufiger auftritt… aber sehr wohl häufiger in der Bevölkerung vertreten ist, als früher vermutet…)
Diese Frauen und Mädchen sind schwer zu erkennen…
sogar für sich selbst!
Jede hochbegabte und hochsensible Frau mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und einem starken Interesse an einem einzelnen Thema wie Justiz, Tierschutz, Psychologie, Architektur, Gärtnern, Pferdezucht, Literatur oder irgendeinem beliebigen anderen Ding kann ein vollkommen unauffälliges Leben führen. (Eine der Sachen über die wir zur Zeit oft reden ist das Konzept des Monotropismus, das unter anderem diese Spezialinteressen erklären will, und kann.) Je höher die Begabung, umso besser kann die Frau sich anpassen und einfügen, umso besser kann sie ihre autistischen Züge maskieren und kompensieren. Vielleicht ist sie eine Hausfrau mit Engagement in Verein, Schule oder Ehrenamt, vielleicht eine erfolgreiche Karrierefrau auf ihrem Spezialgebiet. Aber für beide gilt: sobald ihnen die Energie für Anpassung und Maskieren ausgeht, kann niemand mehr leugnen dass sie speziell sind.
Dieser Moment kommt am wahrscheinlichsten wenn die Wechseljahre kein theoretisches Konstrukt in weiter Ferne mehr sind,
sondern sich in eine Realität der schlaflosen Nächte und Hitzewallungen verwandeln. Ab jetzt wird unsere Heldin mehr Erholungszeit brauchen, egal ob von sozialen Verpflichtungen, Krankheiten oder anderen anstrengenden Dingen wie Renovierungen oder Umzügen. Sie wird nicht länger willens (oder in der Lage!) sein, sich auf alle Erwartungshaltungen anderer einzustellen. Sie wird vermutlich „urplötzlich“ die seltsamsten Eigenheiten entwickeln und neben einem starken Bedürfnis nach beruhigenden, energiesparenden Routinen „auf einmal“ auch noch eine unerhörte Direktheit an den Tag legen. Sie wird nicht länger bereit sein, abrupte Veränderungen einfach hinzunehmen – genauso wenig wie Überraschungsbesuche oder andere Überfälle auf ihr Allerheiligstes alias ihr Zuhause.
Ihr Wohlergehen wird nun hoffentlich höchste Priorität für sie haben.
Nun werden „angemessenes Verhalten“ und „altersgemäße Kleidung“ und Co. als die haltlosen Erfindungen, die sie sind, ignoriert werden. Sehr Erfrischend! Und sehr effizient. Sie wird häufiger ihr Lieblingsessen zu sich nehmen und mit Kuscheltieren im Arm Nickerchen machen. Sie wird wählerischer mit allem werden, von der Kleidung bis zur Urlaubsplanung. Vielleicht macht sie sich sogar auf die Suche nach dem perfekten Fidget toy. Ihre Lieblingsthemen jedoch werden immer ihren besonderen Platz in ihrem Leben und ihrem Herzen behalten! (Heißen doch schon so…)
Wenn Dir als Mädchen in Geschichten immer die Seltsamen Personen am liebsten waren,
wenn Du als Kind also davon geträumt hast, die Weise Alte im Wald, Pippilotta oder diese eine völlig freie Person mit den ganz eigenen Regeln zu sein, dann wirst Du vermutlich spätestens in den Wechseljahren anfangen deinen Träumen still aber stetig zufolgen… alles andere kostet einfach viel zu viel Energie! Denn eigentlich veränderst Du dich gar nicht, sondern Du hörst einfach endlich auf so zu tun, als seist Du jemand anders. Denn deine Energie reicht nicht mehr für das ewige Verstellen. Wechseljahre und Autismus mögen sich scheinbar gegenseitig verstärken, aber vermutlich schlagen sie einfach beide in dieselben Kerben (Wie war das mit dem Durchschlafen nochmal…?)
Willkommen, meine Liebe, willkommen. Jetzt können wir anfangen, Wissen zu teilen und uns gegenseitig zu unterstützen…
Herzlich, wo immer Du gerade bist,
P.S.: Übrigens, ich wollte Dir nur sagen, dass Du genau richtig bist, und wertvoll, genau so wie Du bist.
Ja, Dich meine ich…. Nein, wirklich, ich mein’s ernst… natürlich kenne ich dich gut genug um sicher zu sein!… Pfht, nein, jetzt aber mal im Ernst: Du bist genau richtig so wie du bist!
*Und die autistischen Mädchen? Die lernen sehr, sehr schnell, nicht aufzufallen, keinen Ärger zu machen… wieso sollte man einem so cleveren, braven Ding ein Etikett oder eine Diagnose verpassen? So gehen die Anpassung, das Kompensieren und Maskieren weiter und weiter, solange bis die Energie nicht mehr ausreicht, die Depression auftritt oder doch jemand mit weisen, wohlwollenden Augen die harte Arbeit erkennt, die dieses Mädchen jeden einzelnen Tag leisten muss, nur um nicht aufzufallen….