Das mag eine eigenwillige Frage sein, denn selbst falls wir wenig über unsere Vergangenheit wissen, meist existieren Papiere, in denen unser Geburtsort steht. Stehen muss, um Lieschen Müller, die im Juni 1968 in Köln auf die Welt kam, von Lieschen Müller zu unterscheiden, die am selben Tag in München das Licht dieser Welt erblickte. Solche Koinzidenzen sind häufiger als Du vielleicht denkst: ich kenne sogar zwei Martinas, die am selben Tag in derselben Stadt im selben Krankenhaus zur Welt kamen. Glücklicherweise mit unterschiedlichen Nachnamen.
Unser Geburtsort und -datum macht uns also einzigartig?
Nun, auf dem Papier unterscheidbar, ja. Unsere Einzigartigkeit liegt sicher an vielen, vielen anderen Dingen. Dennoch kann unser Geburtsort uns prägen, selbst wenn wir dort nicht aufgewachsen sind, ja vielleicht nie wieder dort waren.
Darüber hatte ich kürzlich ein hochinteressantes Gespräch mit einigen Freundinnen. Geboren in unterschiedlichen Ecken Europas, zu unterschiedlichen Zeiten und von Müttern ganz unterschiedlicher Herkunft, waren wir uns einig:
mit dem Ort unserer Geburt verbindet uns ein besonderes Band.
Das muss nicht materiell sein, es geht nicht um Verwandte oder Freunde dort, sondern um das Gefühl. Selbst ohne jemals die Stadt betreten zu haben, ohne ihre Luft und ihre Atmosphäre zu kennen, haben wir eine emotionale Verbindung.
Du kennst das vielleicht selbst: sobald Du den Namen Deines Geburtsortes liest oder hörst, fühlst Du etwas. Das muss nichts Positives sein, kein Glücksgefühl, obwohl es das durchaus sein kann. Es ist erstmal nur ein inneres Reagieren, ein Erkennen.
Wohnst Du dort, wo Du herkommst?
Dann ist das für Dich vermutlich etwas anders. Vielleicht kennst Du das dann von vergangenen Abwesenheiten. Aber wenn das Leben Deiner Eltern (oder Dein eigenes) Dich irgendwo anders hin geräumt hat, dann weißt Du, was ich meine. Unabhängig vom Zeitraum, den Du dort verbracht hast, verbindet Dich etwas mit jenem Ort. Ich kenne etliche Menschen, die sehr weit weg geboren wurden, und sehr unterschiedliche Gefühle zu ihren Geburtsorten haben. Dabei schwingt immer die persönliche und globale Geschichte mit.
Interessant wird es, wenn man den Ort von den Erinnerungen trennt.
Egal wie das Leben dort war, wer dort gelebt hat und wie lange, was dort geschehen oder auch nie geschehen ist – der Ort war für Dich da. Er hat Dich in dieser Welt empfangen, Dir Luft zum Atmen gegeben, und einen Teil Deiner Identität.
Versuch es: denke an den Ort, ohne deine persönliche Geschichte. Sieh Dir Bilder an, aus damaliger Zeit und auch heutige. Von sehr vielen Orten auf unserem Planeten gibt es mittlerweile phantastische Luftaufnahmen, den Drohnen sei Dank.
Gibt es dort eine Erhebung, ein Gewässer?
Das kann ein Hügel, ein Berg, ein Turm sein. Das kann ein Fluss, ein Bach, ein See oder Teich sein. Schau einmal genauer hin und versuche zu diesem realen, greifbaren Ort eine bewusste Beziehung aufzubauen. Ganz unabhängig von Deinen Erinnerungen und Deiner Geschichte existiert dieser Ort als Fixpunkt in Deinem Leben. Vielleicht kann er Dir Kraft spenden, wie verschiedene Kulturen dieser Welt glauben.
Es gibt Kulturen die lehren, dass der Ort Deiner Geburt eine Kraftquelle für Dich sei. Selbst ohne dort zu sein, nur in der gedanklichen Verbindung.
Für mich ist das wahr: ich fühle mich Darmstadt sehr verbunden, obwohl ich als Kleinkind weggezogen bin. Ich freue mich immer, wenn ich irgendwie mit dem Darmstädter Jugendstil in Verbindung komme oder mit den Namen Merck, Niebergall, Büchner oder Gabriele Wohmann. Unverhoffte Begegnungen mit meinem Geburtsort geben mir einen freudigen Energieschub!
Für Dich mag es nicht leicht sein, so weit zurückzuschauen. Das musst Du auch nicht. Wenn es Dir gelingt, den Geburtsort als Deinen Ort zu sehen, unbefleckt von Erinnerungen und mitgeschleppten Familiengeschichten, dann ist das stärkend.
Es ist auf jeden Fall einen Versuch wert – Und das Internet ist ein wundervolles Werkzeug, um eine IMAGINÄRE REISE zu machen…
Ich wünsche Dir viel Spaß dabei!
Herzlichst, wo immer Du gerade bist,
Das mag eine eigenwillige Frage sein, denn selbst falls wir wenig über unsere Vergangenheit wissen, meist existieren Papiere, in denen unser Geburtsort steht. Stehen muss, um Lieschen Müller, die im Juni 1968 in Köln auf die Welt kam, von Lieschen Müller zu unterscheiden, die am selben Tag in München das Licht dieser Welt erblickte. Solche Koinzidenzen sind häufiger als Du vielleicht denkst: ich kenne sogar zwei Martinas, die am selben Tag in derselben Stadt im selben Krankenhaus zur Welt kamen. Glücklicherweise mit unterschiedlichen Nachnamen.
Unser Geburtsort und -datum macht uns also einzigartig?
Nun, auf dem Papier unterscheidbar, ja. Unsere Einzigartigkeit liegt sicher an vielen, vielen anderen Dingen. Dennoch kann unser Geburtsort uns prägen, selbst wenn wir dort nicht aufgewachsen sind, ja vielleicht nie wieder dort waren.
Darüber hatte ich kürzlich ein hochinteressantes Gespräch mit einigen Freundinnen. Geboren in unterschiedlichen Ecken Europas, zu unterschiedlichen Zeiten und von Müttern ganz unterschiedlicher Herkunft, waren wir uns einig:
mit dem Ort unserer Geburt verbindet uns ein besonderes Band.
Das muss nicht materiell sein, es geht nicht um Verwandte oder Freunde dort, sondern um das Gefühl. Selbst ohne jemals die Stadt betreten zu haben, ohne ihre Luft und ihre Atmosphäre zu kennen, haben wir eine emotionale Verbindung.
Du kennst das vielleicht selbst: sobald Du den Namen Deines Geburtsortes liest oder hörst, fühlst Du etwas. Das muss nichts Positives sein, kein Glücksgefühl, obwohl es das durchaus sein kann. Es ist erstmal nur ein inneres Reagieren, ein Erkennen.
Wohnst Du dort, wo Du herkommst?
Dann ist das für Dich vermutlich etwas anders. Vielleicht kennst Du das dann von vergangenen Abwesenheiten. Aber wenn das Leben Deiner Eltern (oder Dein eigenes) Dich irgendwo anders hin geräumt hat, dann weißt Du, was ich meine. Unabhängig vom Zeitraum, den Du dort verbracht hast, verbindet Dich etwas mit jenem Ort. Ich kenne etliche Menschen, die sehr weit weg geboren wurden, und sehr unterschiedliche Gefühle zu ihren Geburtsorten haben. Dabei schwingt immer die persönliche und globale Geschichte mit.
Interessant wird es, wenn man den Ort von den Erinnerungen trennt.
Egal wie das Leben dort war, wer dort gelebt hat und wie lange, was dort geschehen oder auch nie geschehen ist – der Ort war für Dich da. Er hat Dich in dieser Welt empfangen, Dir Luft zum Atmen gegeben, und einen Teil Deiner Identität.
Versuch es: denke an den Ort, ohne deine persönliche Geschichte. Sieh Dir Bilder an, aus damaliger Zeit und auch heutige. Von sehr vielen Orten auf unserem Planeten gibt es mittlerweile phantastische Luftaufnahmen, den Drohnen sei Dank.
Gibt es dort eine Erhebung, ein Gewässer?
Das kann ein Hügel, ein Berg, ein Turm sein. Das kann ein Fluss, ein Bach, ein See oder Teich sein. Schau einmal genauer hin und versuche zu diesem realen, greifbaren Ort eine bewusste Beziehung aufzubauen. Ganz unabhängig von Deinen Erinnerungen und Deiner Geschichte existiert dieser Ort als Fixpunkt in Deinem Leben. Vielleicht kann er Dir Kraft spenden, wie verschiedene Kulturen dieser Welt glauben.
Es gibt Kulturen die lehren, dass der Ort Deiner Geburt eine Kraftquelle für Dich sei. Selbst ohne dort zu sein, nur in der gedanklichen Verbindung.
Für mich ist das wahr: ich fühle mich Darmstadt sehr verbunden, obwohl ich als Kleinkind weggezogen bin. Ich freue mich immer, wenn ich irgendwie mit dem Darmstädter Jugendstil in Verbindung komme oder mit den Namen Merck, Niebergall, Büchner oder Gabriele Wohmann. Unverhoffte Begegnungen mit meinem Geburtsort geben mir einen freudigen Energieschub!
Für Dich mag es nicht leicht sein, so weit zurückzuschauen. Das musst Du auch nicht. Wenn es Dir gelingt, den Geburtsort als Deinen Ort zu sehen, unbefleckt von Erinnerungen und mitgeschleppten Familiengeschichten, dann ist das stärkend.
Es ist auf jeden Fall einen Versuch wert – Und das Internet ist ein wundervolles Werkzeug, um eine IMAGINÄRE REISE zu machen…
Ich wünsche Dir viel Spaß dabei!
Herzlichst, wo immer Du gerade bist,