Refugium. Freistatt. Freistätte. Nest. Zuflucht. Das sind nur einige Begriffe von vielen, die mich verlocken. Im englischen Wort Sanctuary finde ich Anklänge von jener Heiligkeit wieder, die Einsamkeit und Stille für mich beinhalten. Im spanischen acogida schwingt das Aufgenommensein und die Resonanz mit, die für ein echtes Gefühl von Sicherheit wichtig sind.
Es gibt so viele Namen für den Ort, an dem Dinge getan oder gesagt werden können, die anderswo nicht möglich sind.
Das können Dinge sein wie philosophische Gespräche, gesellschaftskritische Äußerungen, das können aber auch Gebete oder Rituale, oder einfach stilles Nachdenken sein. Jeder Mensch braucht manchmal einen Zufluchtsort, ganz egal wofür und wovor der Schutz gesucht wird.
Wo es den Flüchtlingen aus Kriegsgebieten oft um den Schutz des nackten Lebens geht, sind es bei Diktaturflüchtlingen schon eher Gedankenfreiheit und Meinungsfreiheit.
Und wofür suchen wir ein Refugium oder eine Zuflucht auf, wir, in unserm relativ gesehen sicheren, ruhigen Land?
Wir sehnen uns vielleicht nach der Möglichkeit
- unbeeinflusst vom Bildersturm und frei von Werbeeinblendungen, einfach nur unseren eigenen Gedanken auf die Spur zu kommen,
- Herausforderungen zu durchdenken,
- einem ungewöhnlichen Hobby nachzugehen,
- unsere Verluste zu betrauern,
- das Vertrauen unserer Kindertage wiederzufinden,
- eine eigene Meinung zu entwickeln,
- statt der äusseren Eindrücke die inneren Bilder wahrzunehmen,
- uns zu zeigen, wie wir uns fühlen,
- einfach Stille zu erleben,
- unsere seelischen Wunden zu lecken und an ihnen zu wachsen,
- einen Sinn in unserem Dasein zu erkennen,
- unsere ureigenen spirituellen Wege zu gehen,
- herauszufinden, wer wir eigentlich wirklich sind,
und zwar ganz frei von Bevormundung und gesellschaftlichen Konventionen. Frei vom Blick der Familie, der Eltern, Partner, Kinder. Frei von den Erwartungshaltungen anderer. Viele Menschen auf diesem Planeten dürfen sich nicht zeigen, wie sie sind, werden ihrer Religion, ihres biologischen Geschlechtes, ihres Genders, ihrer Hautfarbe, ihrer Ideen wegen verfolgt, verletzt, verachtet und gejagt. Hier bei uns ist genau das verboten. Wir leben in einem Land, das uns viele Freiheiten zugesteht.
Doch das bedeutet leider nicht, dass sich hierzulande jeder Mensch vollkommen frei und aufrecht entscheiden könnte, seine Sexualität zu leben, sein Gender zu leben, seine Liebe oder seine politische und spirituelle Einstellung offen zu zeigen.
Bei uns landet man nicht gleich im Gefängnis, wird nicht gleich gesteinigt, aber der gesellschaftliche Druck, normal zu sein, sich anzupassen und im Strom mitzuschwimmen ist stark, und gerade junge oder hochsensible Menschen gehen darin oft unter.
Je sensibler ein Mensch ist, desto abhängiger macht er sich von seiner Umgebung, unbewusst, instinktiv, aus Selbsterhaltungstrieb. Und gerade dieser sensible Mensch braucht regelmäßigen Zugang zu einem Zufluchtsort, an dem Dinge getan oder gesagt werden können, die anderswo nicht möglich sind.
Zuflucht kann in Kneipen, Konzertsälen, spirituellen Versammlungsorten, Selbsthilfegruppen, Kliniken, Schulen, Vereinsheimen, Rollenspielgruppen, Klöstern, Jugendherbergen, Almhütten, Bahnhofskneipen, Jugendzentren, Asylen und anderen Räumen gefunden werden. Denn es kommt dabei weniger auf die materielle als auf die gedankliche Umgebung an.
Eine Umgebung, die angstfrei und selbstsicher macht: eine Zuflucht, wo ungestört getan oder gesagt werden kann, was anderswo keinen Platz hat.
(Daß leicht beeinflussbare, suchende Menschen dabei an Seelenfänger jeder Art geraten können, ist leider wahr, und eine Konsequenz des gesellschaftlichen, normativen Erwartungsdrucks.) Wir alle, auch in einem reichen, sicheren Land, brauchen Räume in denen wir einfach wir selbst sein dürfen, frei von missbilligenden Blicken, frei von Angst vor Ablehnung. Die innere Not, die durch einen nicht gelebten wesentlichen Teil unserer Person entsteht, sollte nicht unterschätzt werden. Ein Verdrängen rächt sich immer, und jeder Gedanke, der das eigene innere Leid angesichts des großen Leidens anderer lächerlich macht, ist schädlich.
Wir Menschen können unendlich stark sein im Kampf für andere. Doch lange durchhalten können wir das nur, wenn wir gut für uns selbst sorgen.
In meiner Arbeit als Coach erschaffe ich einen solchen Zufluchtsort, an dem meine Klienten sich selbst entdecken und zeigen können, wie sie wirklich sind.
Dir und den Deinen wünsche ich von Herzen, daß ihr euch gegenseitig immer wieder solche Refugien einräumt, und sie selbst nutzt, in dem Bewusstsein, daß das ein wichtiger Teil des menschlichen Lebens ist, immer und überall.
Herzlichst, wo immer Du gerade bist,
Refugium. Freistatt. Freistätte. Nest. Zuflucht. Das sind nur einige Begriffe von vielen, die mich verlocken. Im englischen Wort Sanctuary finde ich Anklänge von jener Heiligkeit wieder, die Einsamkeit und Stille für mich beinhalten. Im spanischen acogida schwingt das Aufgenommensein und die Resonanz mit, die für ein echtes Gefühl von Sicherheit wichtig sind.
Es gibt so viele Namen für den Ort, an dem Dinge getan oder gesagt werden können, die anderswo nicht möglich sind.
Das können Dinge sein wie philosophische Gespräche, gesellschaftskritische Äußerungen, das können aber auch Gebete oder Rituale, oder einfach stilles Nachdenken sein. Jeder Mensch braucht manchmal einen Zufluchtsort, ganz egal wofür und wovor der Schutz gesucht wird.
Wo es den Flüchtlingen aus Kriegsgebieten oft um den Schutz des nackten Lebens geht, sind es bei Diktaturflüchtlingen schon eher Gedankenfreiheit und Meinungsfreiheit.
Und wofür suchen wir ein Refugium oder eine Zuflucht auf, wir, in unserm relativ gesehen sicheren, ruhigen Land?
Wir sehnen uns vielleicht nach der Möglichkeit
und zwar ganz frei von Bevormundung und gesellschaftlichen Konventionen. Frei vom Blick der Familie, der Eltern, Partner, Kinder. Frei von den Erwartungshaltungen anderer. Viele Menschen auf diesem Planeten dürfen sich nicht zeigen, wie sie sind, werden ihrer Religion, ihres biologischen Geschlechtes, ihres Genders, ihrer Hautfarbe, ihrer Ideen wegen verfolgt, verletzt, verachtet und gejagt. Hier bei uns ist genau das verboten. Wir leben in einem Land, das uns viele Freiheiten zugesteht.
Doch das bedeutet leider nicht, dass sich hierzulande jeder Mensch vollkommen frei und aufrecht entscheiden könnte, seine Sexualität zu leben, sein Gender zu leben, seine Liebe oder seine politische und spirituelle Einstellung offen zu zeigen.
Bei uns landet man nicht gleich im Gefängnis, wird nicht gleich gesteinigt, aber der gesellschaftliche Druck, normal zu sein, sich anzupassen und im Strom mitzuschwimmen ist stark, und gerade junge oder hochsensible Menschen gehen darin oft unter.
Je sensibler ein Mensch ist, desto abhängiger macht er sich von seiner Umgebung, unbewusst, instinktiv, aus Selbsterhaltungstrieb. Und gerade dieser sensible Mensch braucht regelmäßigen Zugang zu einem Zufluchtsort, an dem Dinge getan oder gesagt werden können, die anderswo nicht möglich sind.
Zuflucht kann in Kneipen, Konzertsälen, spirituellen Versammlungsorten, Selbsthilfegruppen, Kliniken, Schulen, Vereinsheimen, Rollenspielgruppen, Klöstern, Jugendherbergen, Almhütten, Bahnhofskneipen, Jugendzentren, Asylen und anderen Räumen gefunden werden. Denn es kommt dabei weniger auf die materielle als auf die gedankliche Umgebung an.
Eine Umgebung, die angstfrei und selbstsicher macht: eine Zuflucht, wo ungestört getan oder gesagt werden kann, was anderswo keinen Platz hat.
(Daß leicht beeinflussbare, suchende Menschen dabei an Seelenfänger jeder Art geraten können, ist leider wahr, und eine Konsequenz des gesellschaftlichen, normativen Erwartungsdrucks.) Wir alle, auch in einem reichen, sicheren Land, brauchen Räume in denen wir einfach wir selbst sein dürfen, frei von missbilligenden Blicken, frei von Angst vor Ablehnung. Die innere Not, die durch einen nicht gelebten wesentlichen Teil unserer Person entsteht, sollte nicht unterschätzt werden. Ein Verdrängen rächt sich immer, und jeder Gedanke, der das eigene innere Leid angesichts des großen Leidens anderer lächerlich macht, ist schädlich.
Wir Menschen können unendlich stark sein im Kampf für andere. Doch lange durchhalten können wir das nur, wenn wir gut für uns selbst sorgen.
In meiner Arbeit als Coach erschaffe ich einen solchen Zufluchtsort, an dem meine Klienten sich selbst entdecken und zeigen können, wie sie wirklich sind.
Dir und den Deinen wünsche ich von Herzen, daß ihr euch gegenseitig immer wieder solche Refugien einräumt, und sie selbst nutzt, in dem Bewusstsein, daß das ein wichtiger Teil des menschlichen Lebens ist, immer und überall.
Herzlichst, wo immer Du gerade bist,