Manche Entscheidungen brauchen Zeit. Gerade ungeduldige Hochbegabte oder Vielbegabte vergessen das gerne: es geht so oft darum, entscheidungsfähig zu sein, klare Entscheidungen zu fällen, um Methoden und Wege, den Prozess der Entscheidungsfindung zu beschleunigen… einige Dinge jedoch wollen ausgebrütet werden.
Manche Entscheidungen brauchen Zeit um zu reifen, um in alle Vorbedingungen und Konsequenzen hineinzuwachsen.
Hier geht es nicht um die Wahl des Mittagessens, da sollte man schon einen zügigen Entschluß fassen. Hier geht es um lebensverändernde Dinge wie Heirat, Familie, Beruf, Trennung, Umzug – um die Veränderungen mit solch weitreichenden Folgen, daß selbst der vorausdenkendste Mensch nicht alle berücksichtigen kann. Auch nicht sollte, meiner Meinung nach.
Wer diesem Blog folgt, der weiß bereits, daß ich keine große Freundin plötzlicher Veränderungen bin, beziehungsweise dass Veränderungen mich generell stressen. Dennoch beruhigt mich das Wissen um Veränderung als einziger Konstante im Leben sehr. Denn das bedeutet ja nicht nur Stress, sondern auch, daß kein Tief, kein schwarzes Loch, kein Jammertal endlos ist. Es wird immer ein Ende geben. Es wird immer ein Neues kommen, ein Anderes.
Wer ständig glücklich sein will, muss sich oft verändern.
sagte Konfuzius. Sich oft verändern heißt nicht, sich immer in allen Aspekten verändern. Es soll eher eine Bereitschaft zur Veränderung sein, ein Mit-dem-Leben-mitfliessen, das von manchen als Weg zum Glück gepriesen wird.
Dazu gehört eben auch, die Geschwindigkeit der Entwicklungen zu akzeptieren, ob es nun Stromschnellen oder eher kalbende Gletscher sind.
Wir arbeiten in unseren Leben mit dem, was uns gegeben und präsentiert wird, mit dem, was wir erreichen und dem was wir erzwingen können. Und manchmal müssen wir eben abwarten. Auf den rechten Moment. Auf ein anderes Entwicklungsstadium, bei anderen oder in uns. Oder auch darauf, daß der Druck groß genug wird, um uns durch die Unbillen einer unsanften Veränderung zu tragen, wie bei einer Scheidung. Manches muss gelebt werden, man muss sich manchmal Zeit lassen. Sich selbst und der Entscheidungsfindung.
Zeit spielt in Entscheidungen immer eine Rolle, mal eine größere, mal eine kleinere.
Die Großmütter mit ihrem weisen „Schlaf erstmal darüber!“ oder „Abwarten und Tee trinken!“ haben sicher nicht immer recht. Aber eben doch oft genug. Auch wenn manche Zustände unaushaltbar erscheinen, ist die Zeit für die Veränderung vielleicht noch nicht reif.
Deshalb möchte ich Dich einladen, die nächste sich sträubende Entscheidung anders anzuschauen, den Faktor Zeit zu berücksichtigen. Dir und dem Leben die nötige Zeit zu gewähren. Und natürlich gerne Deine Erfahrungen in einem Kommentar mit mir, mit uns zu teilen!
Herzlichst, wo immer Du gerade bist,
Hallo Johanna,
dazu fällt mir folgender Spruch ein: If it doesn’t challenge you, it doesn’t change you.
Manchmal müssen wir Herausforderungen annehmen – und große Entscheidungen fallen für mich in die Kategorie – um uns verändern und weiterentwickeln zu können.
Nichts zu überstürzen und sich Zeit zu nehmen halte ich für eine sehr gute Idee – oft ergibt sich die Entscheidung dann von selber, wenn man nicht mehr krampfhaft drüber nachdenkt!
lg,
Julia
Hallo Julia ,
Krampfhaft ist immer kontraproduktiv. :-)
Und der Sprich gefällt mir sehr! Danke dafür!
Herzlichst,
Johanna