Jetzt im Sommer werden die meisten von uns Urlaub machen, sich erholen, Energie tanken…dazu braucht es keine Weltreise, das geht auch Zuhause. Was brauchen wir, um wirklich entspannen oder loslassen zu können? Um uns sicher zu fühlen, akzeptiert und gut? Da der Mensch ein extrem anpassungsfähiges Wesen ist, gehen wir viel zu oft über unsere Bedürfnisse hinweg. Aus genau demselben Grund können wir aber auch noch als Erwachsene lernen, sie wahrzunehmen und zu befriedigen. Und zwar am Besten nicht nur im Urlaub. Einige der wichtigsten Bedürfnisse befriedigt die Geborgenheit.
Wir Menschen brauchen Geborgenheit.
Geborgenheit ist eine Mischung aus dem Gefühl der Sicherheit, körperlichem Wohlgefühl, tiefem Vertrauen, innerer Zufriedenheit und dem Bewusstsein, akzeptiert und geliebt zu sein. Seltsamerweise existiert zwar in jedem Menschen das Bedürfnis nach Geborgenheit, aber nicht alle Sprachen kennen ein Wort dafür. Es existiert weder im Englischen noch im Französischen, aber unter anderem im Niederländischen.*
Psychologen sagen, dass Geborgenheit unabdingbar ist für die gesunde Entwicklung eines Kindes, und für die Fähigkeit zum Spiel. Menschen, die Geborgenheit erfahren, entwickeln mehr Resilienz, ertragen mehr Rückschläge und Widrigkeiten ohne daran zu zerbrechen.
In diesem Sinne ist das Wichtigste, das wir Kindern mitgeben können, Geborgenheit.
Materielle Dinge, intellektuelle Anregung und Förderung sind nachrangig. Denn wenn die grundlegende Entwicklung eines Vertrauens ins Leben erfolgt ist, und der junge Mensch sich sicher und dem Leben gewachsen fühlt, dann wird er sich alles weitere erarbeiten wollen und können. Wenn wir erwachsen sind, und für unser Lebensumfeld allein verantwortlich, so fällt uns selbst die Aufgabe zu, für Geborgenheit zu sorgen. Und wie geht das? Nun, wir haben eine
Liste von Bedürfnissen die befriedigt sein sollten:
- Gefühl von Sicherheit
- körperliches Wohlgefühl
- Vertrauen
- Zufriedenheit
- Zugehörigkeitsgefühl
- geliebt werden
- menschliche Nähe
- Ruhe und Frieden
Einige grundlegende Bedürfnisse sind in der Regel bereits dann erfüllt, wenn man außerhalb von Kriegs- oder Krisengebieten lebt. (Dafür erfüllt mich täglich eine große Dankbarkeit – meine Kinder wachsen in Deutschland in friedlichen Zeiten auf.) Für die Befriedigung der anderen Bedürfnisse können wir selbst sorgen.
Einige Beispiele für Verhalten das Geborgenheit fördert:
- Wir meiden dunkle Gassen und obskure Etablissements, folgen unserem gesunden Menschenverstand. Ein gutes Türschloss oder Rollläden sowie entsprechende Gewohnheiten machen unser Leben definitiv sicherer.
- Wir essen abwechslungsreich und bewegen uns ausreichend. Lernen, auf den eigenen Körper zu hören.
- Wir finden Menschen, denen wir vertrauen können, und suchen ihre Nähe.
- Wir richten unsere Wohnstätte so ein, daß wir uns darin wohl fühlen: mit unseren Lieblingsfarben, Lieblingsmaterialien, optischen und sinnlichen Freuden, unserer Musik, unserem Lieblingsbild oder Plakat, einem Foto unseres Lieblingsortes (wenn das nicht ohnehin unsere Wohnung ist).
- Wir suchen Gleichgesinnte, wo auch immer: Arbeit, Hobby, Stammtisch, Sportverein, Kunstverein, Wandergruppe, Chor…. es gibt für jeden Menschen, egal wie speziell oder introvertiert er sein mag, eine Gruppe. Eventuell „Hermits United“, die wenig kommunizieren, aber dennoch ein Zugehörigkeitsgefühl vermitteln.
- Wir suchen uns liebende Wesen. Ein Haustier befriedigt viele dieser Bedürfnisse, je flauschiger und ausdrucksstärker es ist, desto mehr. (Ein Goldfisch zeigt selten so viel Enthusiasmus wie ein Hund, wenn sein Mensch wieder nach Hause kommt…) Es braucht uns und zeigt uns Zuneigung, akzeptiert und liebt uns, gibt uns Nähe.
- Wir gönnen uns regelmäßige Auszeiten, in denen wir zur Ruhe kommen.
- Wir finden eine Form der Sammlung, die uns entspricht: Meditation, Gebet, Zen, Yoga, Kreativität, Löcher-in-die-Luft-starren, Tetris spielen…. alles, was unsere Gedanken zur Ruhe bringt, uns zentriert und gleichzeitig mit Energie versorgt.
Ein wirkungsvoller Weg führt durch Deine Erinnerungen:
Wenn Du dich nach mehr Wohlfühlmomenten in Deinem Leben sehnst, oder Dich in irgendeinem Umbruch befindest, dann ist es an der Zeit für mehr Geborgenheit zu sorgen. Tu Dir selbst gut, und krame in Deinen Erinnerungen nach Dingen, Momenten, Menschen und Orten, die Du mit Geborgenheit verbindest. Wenn Du fündig geworden bist, dann finde Möglichkeiten im Hier und Heute daran anzuknüpfen. Vielleicht vermittelt Dir schon das Parfüm deiner Mutter, oder ein Schaukelstuhl, ein Wollknäuel oder ein Abend auf dem Balkon genug Geborgenheit, um deinen Speicher für die nächsten Tage aufzuladen.
Viel Spaß beim Entdecken und genießen Deiner persönlichen Oase der Geborgenheit!
Herzlichst, wo immer Du gerade bist,
* Am Lehrstuhl für Psychologie der Universität Passau beschäftigt man sich mit Geborgenheit weltweit.
Jetzt im Sommer werden die meisten von uns Urlaub machen, sich erholen, Energie tanken…dazu braucht es keine Weltreise, das geht auch Zuhause. Was brauchen wir, um wirklich entspannen oder loslassen zu können? Um uns sicher zu fühlen, akzeptiert und gut? Da der Mensch ein extrem anpassungsfähiges Wesen ist, gehen wir viel zu oft über unsere Bedürfnisse hinweg. Aus genau demselben Grund können wir aber auch noch als Erwachsene lernen, sie wahrzunehmen und zu befriedigen. Und zwar am Besten nicht nur im Urlaub. Einige der wichtigsten Bedürfnisse befriedigt die Geborgenheit.
Wir Menschen brauchen Geborgenheit.
Geborgenheit ist eine Mischung aus dem Gefühl der Sicherheit, körperlichem Wohlgefühl, tiefem Vertrauen, innerer Zufriedenheit und dem Bewusstsein, akzeptiert und geliebt zu sein. Seltsamerweise existiert zwar in jedem Menschen das Bedürfnis nach Geborgenheit, aber nicht alle Sprachen kennen ein Wort dafür. Es existiert weder im Englischen noch im Französischen, aber unter anderem im Niederländischen.*
Psychologen sagen, dass Geborgenheit unabdingbar ist für die gesunde Entwicklung eines Kindes, und für die Fähigkeit zum Spiel. Menschen, die Geborgenheit erfahren, entwickeln mehr Resilienz, ertragen mehr Rückschläge und Widrigkeiten ohne daran zu zerbrechen.
In diesem Sinne ist das Wichtigste, das wir Kindern mitgeben können, Geborgenheit.
Materielle Dinge, intellektuelle Anregung und Förderung sind nachrangig. Denn wenn die grundlegende Entwicklung eines Vertrauens ins Leben erfolgt ist, und der junge Mensch sich sicher und dem Leben gewachsen fühlt, dann wird er sich alles weitere erarbeiten wollen und können. Wenn wir erwachsen sind, und für unser Lebensumfeld allein verantwortlich, so fällt uns selbst die Aufgabe zu, für Geborgenheit zu sorgen. Und wie geht das? Nun, wir haben eine
Liste von Bedürfnissen die befriedigt sein sollten:
Einige grundlegende Bedürfnisse sind in der Regel bereits dann erfüllt, wenn man außerhalb von Kriegs- oder Krisengebieten lebt. (Dafür erfüllt mich täglich eine große Dankbarkeit – meine Kinder wachsen in Deutschland in friedlichen Zeiten auf.) Für die Befriedigung der anderen Bedürfnisse können wir selbst sorgen.
Einige Beispiele für Verhalten das Geborgenheit fördert:
Ein wirkungsvoller Weg führt durch Deine Erinnerungen:
Wenn Du dich nach mehr Wohlfühlmomenten in Deinem Leben sehnst, oder Dich in irgendeinem Umbruch befindest, dann ist es an der Zeit für mehr Geborgenheit zu sorgen. Tu Dir selbst gut, und krame in Deinen Erinnerungen nach Dingen, Momenten, Menschen und Orten, die Du mit Geborgenheit verbindest. Wenn Du fündig geworden bist, dann finde Möglichkeiten im Hier und Heute daran anzuknüpfen. Vielleicht vermittelt Dir schon das Parfüm deiner Mutter, oder ein Schaukelstuhl, ein Wollknäuel oder ein Abend auf dem Balkon genug Geborgenheit, um deinen Speicher für die nächsten Tage aufzuladen.
Viel Spaß beim Entdecken und genießen Deiner persönlichen Oase der Geborgenheit!
Herzlichst, wo immer Du gerade bist,
* Am Lehrstuhl für Psychologie der Universität Passau beschäftigt man sich mit Geborgenheit weltweit.