Immer wieder, jedes Jahr im Sommer, hoffe ich wider besseres Wissen, dass die Menschen doch ganz anders funktionieren, als ich immer dachte. Aber wir sind, wie wir sind. Besonders in den Ferien.
Familienurlaub ist schön, macht aber viel Arbeit
um in leicht abgewandelter Form den großen Karl Valentin zu zitieren. Gedankensprung: Urlaub mit Familie ist eine Kunst. Nun bin ich zwar mit Beuys einig, dass jeder Mensch ein Künstler ist, sehe aber doch sowohl bei mir als auch bei der besten Familie von allen ein gewisses Entwicklungspotential. 100% der Familie sind überdurchschnittlich begabt, mindestens 50% sind hochsensibel. Also gibt es neben den Gaben auch gewisse Herausforderungen, durchaus auch im Zwischenmenschlichen.
Oszillierend zwischen Nähe und Distanz
trachten wir danach, unseren Erholungsbedarf zu decken. 25% brauchen dazu bequeme Wanderschuhe, 75% eher bequeme Stühle, ausreichend Lektüre und leckere Heissgetränke… der Hund braucht vor allem Weite und Vögel, die er aufscheuchen kann. (Also besser nicht in einem Naturschutzgebiet von der Leine lassen…)
All die unterschiedlichen Bedürfnisse können abgedeckt werden, teils gleichzeitig, teils nacheinander. Aber die Reihenfolge ist immer wieder ein Problem, denn die beste Familie von allen ist ja weder eine echte Demokratie, noch eine echte Diktatur… auch hier oszillieren wir.
Die Hochsensibilität wirft uns, wie so oft, Knüppel in den Weg.
An sich kenne ich das ja, und arrangiere mich damit. Aber im Familienurlaub würde ich sie mir sehr gerne amputieren lassen. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, daß 25% der Familie Frühaufsteher und 75% Langschläfer sind. Kurz und gut, wir wissen eigentlich, dass es nicht möglich ist, alle zur gleichen Zeit glücklich zu machen. Aber wir versuchen es immer und immer wieder, voller Elan, und voller Kampfgeist. Das unvermeidliche Scheitern setzt diese explosionsartig frei und das beschert uns die herrlichsten Diskussionen und Streitgespräche. Auch das ist fast schon Routine. Dennoch fallen wir immer, jedes Jahr aufs Neue, über dieselben Fallstricke in dieselben selbstgegrabenen Gruben.
In den lichten Momenten lachen wir über uns selbst.
Und dann ist es schön, so zusammen im Urlaub zu sein, ohne äussere Anforderungen und ohne Telefon und Alltagssorgen. Dann geniessen wir unsere Nähe, unser Wissen um die Macken des anderen, und unsere Liebe, die wir doch immer spüren, die nur manchmal unter all dem andern Mist verborgen bleibt. Wir sind dann eine verschworene Gemeinschaft, amüsieren uns über andere Familien, bei denen wir ähnliche Muster erkennen, und freuen uns, am Meer zu sein, und den Hund rennen zu sehen. Und vor allem darüber, dass keine der Riesenmöwen auf die Idee kommt, sich einfach mal umzudrehen, und den kleinen Hund zur Räson zu bringen. Sie lassen dem Hund die Illusionen, und wir uns auch. Es ist Sommer. Es sind Ferien. Ja:
Es sind schöne Sommerferien dank Familienurlaub!
Wir kennen uns, wir wissen um unsere Macken und Bedürfnisse, wir lernen jeden Tag mehr über uns selbst, und über unser System „Familie“. In dieser Gemeinschaft finden wir Geborgenheit, Sicherheit, die Freiheit uns auszuprobieren, die Gelegenheit, Dampf abzulassen, wir finden Trost, Vertrauen und Hingabe. Ich kann den besten Töchtern von allen noch ein paar Kleinigkeiten mit auf ihren Weg geben, nicht mehr viel, sie sind ja fast erwachsen. Das meiste haben sie sich ja schon selbst beigebracht. Vieles fällt ihnen erst in Jahrzehnten wieder ein. Eigentlich, wenn ich so drüber nachdenke, wissen sie alles nötige.
Aber ich kann ihnen hoffentlich noch einmal mitgeben, dass Humor die mächtigste Waffe gegen schlechte Stimmung, Missverständnisse, zwischenmenschliche Unterschiede und menschliches Versagen ist. Und dass man am besten ehrlich zu sich selbst und zu den Liebsten ist, was eigene Bedürfnisse und Wünsche angeht. Und dass man Kompromisse finden kann, bei denen alle gewinnen.
Und dass wir uns trotz allem lieben, selbst wenn die Fetzen fliegen.
Und wo kann man das alles besser lernen als im gemeinsamen Urlaub?
Herzlichst, wo immer Du bist,
Immer wieder, jedes Jahr im Sommer, hoffe ich wider besseres Wissen, dass die Menschen doch ganz anders funktionieren, als ich immer dachte. Aber wir sind, wie wir sind. Besonders in den Ferien.
Familienurlaub ist schön, macht aber viel Arbeit
um in leicht abgewandelter Form den großen Karl Valentin zu zitieren. Gedankensprung: Urlaub mit Familie ist eine Kunst. Nun bin ich zwar mit Beuys einig, dass jeder Mensch ein Künstler ist, sehe aber doch sowohl bei mir als auch bei der besten Familie von allen ein gewisses Entwicklungspotential. 100% der Familie sind überdurchschnittlich begabt, mindestens 50% sind hochsensibel. Also gibt es neben den Gaben auch gewisse Herausforderungen, durchaus auch im Zwischenmenschlichen.
Oszillierend zwischen Nähe und Distanz
trachten wir danach, unseren Erholungsbedarf zu decken. 25% brauchen dazu bequeme Wanderschuhe, 75% eher bequeme Stühle, ausreichend Lektüre und leckere Heissgetränke… der Hund braucht vor allem Weite und Vögel, die er aufscheuchen kann. (Also besser nicht in einem Naturschutzgebiet von der Leine lassen…)
All die unterschiedlichen Bedürfnisse können abgedeckt werden, teils gleichzeitig, teils nacheinander. Aber die Reihenfolge ist immer wieder ein Problem, denn die beste Familie von allen ist ja weder eine echte Demokratie, noch eine echte Diktatur… auch hier oszillieren wir.
Die Hochsensibilität wirft uns, wie so oft, Knüppel in den Weg.
An sich kenne ich das ja, und arrangiere mich damit. Aber im Familienurlaub würde ich sie mir sehr gerne amputieren lassen. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, daß 25% der Familie Frühaufsteher und 75% Langschläfer sind. Kurz und gut, wir wissen eigentlich, dass es nicht möglich ist, alle zur gleichen Zeit glücklich zu machen. Aber wir versuchen es immer und immer wieder, voller Elan, und voller Kampfgeist. Das unvermeidliche Scheitern setzt diese explosionsartig frei und das beschert uns die herrlichsten Diskussionen und Streitgespräche. Auch das ist fast schon Routine. Dennoch fallen wir immer, jedes Jahr aufs Neue, über dieselben Fallstricke in dieselben selbstgegrabenen Gruben.
In den lichten Momenten lachen wir über uns selbst.
Und dann ist es schön, so zusammen im Urlaub zu sein, ohne äussere Anforderungen und ohne Telefon und Alltagssorgen. Dann geniessen wir unsere Nähe, unser Wissen um die Macken des anderen, und unsere Liebe, die wir doch immer spüren, die nur manchmal unter all dem andern Mist verborgen bleibt. Wir sind dann eine verschworene Gemeinschaft, amüsieren uns über andere Familien, bei denen wir ähnliche Muster erkennen, und freuen uns, am Meer zu sein, und den Hund rennen zu sehen. Und vor allem darüber, dass keine der Riesenmöwen auf die Idee kommt, sich einfach mal umzudrehen, und den kleinen Hund zur Räson zu bringen. Sie lassen dem Hund die Illusionen, und wir uns auch. Es ist Sommer. Es sind Ferien. Ja:
Es sind schöne Sommerferien dank Familienurlaub!
Wir kennen uns, wir wissen um unsere Macken und Bedürfnisse, wir lernen jeden Tag mehr über uns selbst, und über unser System „Familie“. In dieser Gemeinschaft finden wir Geborgenheit, Sicherheit, die Freiheit uns auszuprobieren, die Gelegenheit, Dampf abzulassen, wir finden Trost, Vertrauen und Hingabe. Ich kann den besten Töchtern von allen noch ein paar Kleinigkeiten mit auf ihren Weg geben, nicht mehr viel, sie sind ja fast erwachsen. Das meiste haben sie sich ja schon selbst beigebracht. Vieles fällt ihnen erst in Jahrzehnten wieder ein. Eigentlich, wenn ich so drüber nachdenke, wissen sie alles nötige.
Aber ich kann ihnen hoffentlich noch einmal mitgeben, dass Humor die mächtigste Waffe gegen schlechte Stimmung, Missverständnisse, zwischenmenschliche Unterschiede und menschliches Versagen ist. Und dass man am besten ehrlich zu sich selbst und zu den Liebsten ist, was eigene Bedürfnisse und Wünsche angeht. Und dass man Kompromisse finden kann, bei denen alle gewinnen.
Und dass wir uns trotz allem lieben, selbst wenn die Fetzen fliegen.
Und wo kann man das alles besser lernen als im gemeinsamen Urlaub?
Herzlichst, wo immer Du bist,