Oh, wie ich das liebe: ein Termin wird vom Gesprächspartner abgesagt. Gerne in letzter Minute, oft auch auf unbestimmte Zeit verschoben. Meist nach einem klaren und intensiven Erst-Gespräch, das bereits gezeigt hat, wie produktiv eine Zusammenarbeit sein kann. Die Transformation fest im Blick wurden Details besprochen, der Termin gemacht und von beiden Seiten akzeptiert.
Dann, am nächsten Tag, kommt die Mail!
In der Mail kommen solche Sätze vor:
- „Bevor ich mit Dir arbeite, muss ich doch erst noch ein paar Dinge klären, die uns sonst im Weg stehen…“
- „Ich glaube, das ist jetzt noch nichts für mich. Der Moment für die Arbeit mit Dir wird kommen, das weiss ich…“
- „Mit Dir zu arbeiten wäre wunderbar, aber leider haben wir gerade eine Steuernachzahlung/Ratenzahlung/Extrazahlung zu leisten…“
- „Leider habe ich einen Anruf erhalten und muss mich nun auf unbestimmte Zeit um Tochter/Hund/Arbeitspensum der Kollegin/Eltern kümmern. Danach melde ich mich wieder…“
- „Mir sind durch unser Gespräch ein paar Gedanken gekommen, die nichts mit Dir zu tun haben, mich aber hindern den Termin wahrzunehmen…“
- „Ganz ehrlich, mein Bauchgefühl sagt mir daß ich absagen soll…“
- „Nimm es bitte nicht persönlich, aber ich denke, daß Du doch nicht die Richtige für mich bist…“
- Irgendeine beliebige Variante dazu.
Hast Du selbst auch schon potentiell transformative Gespräche, Seminare oder ähnliches abgesagt? Mit solchen Argumenten? Ja? Ja.
Jeder kennt das. Ja, ich selbst auch.
Das sind nichts weiter als aus Angst geborene Ausreden. Du möchtest Dich wie jeder andere Mensch auch, vor Veränderungen schützen. Hier und hier habe ich mich bereits mit dieser Angst befasst. Und die Transformationen, die wir in einem psychosozialen Coaching anstreben, sind oft sehr tiefgreifend. Umso größer auch die Angst.
Du hast den Termin ursprünglich aus dem tiefen Wunsch heraus gemacht, etwas zum Positiven zu verändern. Dein Leben zu verändern. Dich selbst zu verändern.
Endlich einem Thema oder einer Angst ins Auge zu sehen, Dich zu stellen und nach neuen Wegen zu suchen. Aus den bekannten Bausteinen Deines Lebens Neues zu bauen, das ist die Transformation um die es hier geht.
Denn Du strebst danach, die beste Version Deines Selbst zu sein. Und fürchtest Dich davor.
Im Coaching endlich die Blockaden auszuräumen, die Dich davon abhalten, glücklich zu sein, bedroht den Status Quo. Vollkommen gleich,
- ob Du schlichtweg um Deine Ruhe bangst, falls Du endlich Deine Träume lebst,
- ob Du die Reaktionen Deiner Lieblingsmenschen auf Deine Veränderung fürchtest,
- ob Du Angst hast, Sicherheiten materieller oder emotionaler Art zu verlieren,
- ob Du eine tiefsitzende Angst davor hast, für Deine Talente bedroht oder umgebracht zu werden,
- ob Du fürchtest, dermaßen hell zu strahlen, daß alle anderen sich geblendet von Dir abwenden,
- ob Du denkst, jemand könnte Dich als das kleine Kind entlarven, das nur so erwachsen tut,
- ob es Deiner Meinung nach anderen viel eher zustünde, glücklich zu sein, oder ein Coaching zu machen,
- oder ob Du einfach Angst vor der eigenen Courage hast, als Reaktion auf die Schmetterlinge im Bauch angesichts der verheißenen Entwicklung,
Deine Angst ist immer auf Deiner Seite und will Dich auch in der Transformation beschützen.
Der Weg, damit umzugehen: Deine Angst anzuerkennen, sich bei ihr zu bedanken, und dann den Mut zur Veränderung zu haben. In Der Mail stehen stets nur die vorgeschobenen Gründe, aber Du weißt was Dich wirklich umtreibt. Und Du weißt, welche positiven Ergebnisse hinter der Arbeit liegen könnten.
Also: was hält Dich wirklich in Deinem tiefsten Herzen davon ab, diesen Schritt der Transformation zu gehen? Und was kannst Du dabei gewinnen? Die Antworten auf diese Fragen sind Deine Fahrkarte.
Denn ein Mutiger ist auch nur ein Ängstlicher, der seine Gebete gesprochen hat.
Welcher Transformation auch immer Du Dich dank dieses Blogbeitrages stellen magst – ich wünsche Dir viel Freude und Vergnügen dabei, denn bei aller Arbeit steckt doch immer großes Glück darin, das eigene Potential zu leben!
Herzlichst, wo immer Du gerade bist,
P.S.: Du fühlst dich angesprochen? Dann schick mir eine Mail, ich freu mich drauf!
Und woher weiß man denn, ob eine Absage gerechtfertigt ist (weil es mit dem Coach wirklich nicht passt, das Seminar einem wirklich nichts bringt) oder es eben nur eine Ausrede ist?
Hm, im Endeffekt kannst Du das nur wissen, wenn Du hingehst!
In der Regel kann man beim Seminar oder auch beim Coaching vor Ort recht schnell feststellen, ob es passt, oder nicht.
Und meiner Erfahrung nach bringt jedes Seminar irgendetwas für den weiteren Weg, selbst wenn das nicht sofort klar ersichtlich ist. (Und wenn man zum Beispiel „nur“ neue Freunde findet, die das Seminar auch blöd finden…?)
Ausserdem kann man sich selbst besser verstehen lernen, indem man es immer wieder austestet. Hingehen und gucken, und dann nachher wissen: ah, das hat sich so und so angefühlt vorher, und war nachher so und so, das merke ich mir fürs nächste Mal. Intuitives Wissen mit dem Verstand zu entschlüsseln, das kann man lernen, durch Üben.
Ausserdem achte darauf, wie es sich anfühlt, nicht hinzugehen: befreiend? Richtig? Oder eher schuldig und schlecht?
Letzten Endes sind Deine Antworten immer in Dir selbst, und mit der Zeit lernst Du sie immer besser zu erkennen.
Viel Erfolg und viele gute Begegnungen
wünscht Dir herzlichst
Johanna