Hochbegabung

 ist ein aktuelles Thema

Hochbegabte werden endlich wahrgenommen, das Thema Hochbegabung ist heute durchaus präsent, dennoch begegnen mir viele hochbegabte Erwachsene, die sich ihrer Hochbegabung gar nicht bewusst sind. Als diese Menschen Kinder waren spielte Hochbegabtenförderung noch keine Rolle in der Kindererziehung.
Es wird heute vermehrt auf frühes Erkennen und Fördern hingearbeitet – darüber bin ich froh und dankbar im Namen der Kinder, die hoffentlich auf diese Weise in größerem innerem Frieden aufwachsen dürfen, als meine Generation und alle anderen vor ihr.
Denn wie so viele andere Erwachsene habe ich erst im Zusammenhang mit meinen Kindern die Begriffe Hochbegabung und Hochsensibilität überhaupt kennengelernt. Natürlich war ich vorher schon dieselbe Person wie heute, aber erst die Annahme meiner Andersartigkeit, meiner Buntheit, hat Energien freigesetzt, die bis zu dem Zeitpunkt in Anpassung und dem Wunsch „normal zu sein“ gebunden waren.

Nehmen hochbegabte Erwachsene sich selbst als solche wahr?

Der Prozess des Erkennens und Annehmens der eigenen Hoch- oder Vielbegabung ist verbunden mit Trauer, vielleicht auch Wut, aber auch mit der wunderbaren Erkenntnis, nicht so allein zu sein, wie man sich lange gefühlt hat! Wer kennt nicht das Märchen vom hässlichen Entlein? Es war immer ein perfektes Schwanenkind! So darf es dann auch Schwan unter Schwänen sein.
Erwachsene, die lange Jahre ein anderes Selbstbild hatten, an sich und ihrem Verstand zweifeln mussten und unter Umständen von Kindheit an sich verbogen haben, ohne es recht zu wissen – für diese Menschen, die jetzt feststellen dürfen, dass sie genau richtig sind, so wie sie wirklich sind, bin ich von Herzen gerne Ansprechpartnerin und Coach.
Es ist eine Kunst, man selbst zu bleiben, umso schwieriger, wenn man aufgrund seiner Begabung auch sehr sensibel ist und alle Signale wahrnimmt, die da heissen: du bist fremd, du bist anders, sei nicht so dramatisch, sei nicht so sensibel, sei nicht so vorlaut, sei nicht so neugierig, sei nicht so anstrengend. Dem möchte ich ganz deutlich entgegen setzen:

Hochbegabung: Eine leuchtende Mohnblüte im Grün ©Johanna Ringe 2019 www.dein-buntes-leben.de

Du bist – genau so wie du bistrichtig!

Ein Geschenk des Universums an sich selbst, einzigartig und faszinierend, und eine Bereicherung für diese Welt!

 

Die graue Theorie der Buntheit

Es herrscht zwar ein reges Interesse an den Themen Hochbegabung und Hochsensibilität oder Hochsensitivität, und es gibt inzwischen einige Meter Literatur dazu, aber von gesichertem Wissen oder Einigkeit in der Forschung ist nichts zu spüren. (Ich denke, das liegt zum Teil an der Übereinstimmung von Subjekt und Objekt in diesem Fall.) In der omnipräsenten Enzyklopädie unserer Zeit, Wikipedia, beginnt der (durchaus lesenswerte!) Artikel zum Thema so:

Hochbegabung bezeichnet eine umfassende, weit über dem Durchschnitt liegende intellektuelleBegabung eines Menschen. In der Psychologie wird diese durch unterschiedliche Modelle unterschiedlich definiert. Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass es einen Generalfaktor der Intelligenz („g“) gebe. Das Konstrukt der Hochbegabung geht davon aus, dass es zwischen verschiedenen Menschen quantitative Unterschiede hinsichtlich ihrer intellektuellen Befähigungen gibt und dass es außerdem möglich ist, Menschen hinsichtlich ihrer intellektuellen Befähigungen in verschiedene Gruppen einteilen zu können. Als hochbegabt bezeichnet man Menschen, deren Testergebnis in einem standardisierten Intelligenztest mindestens zwei Standardabweichungen über dem Mittelwert aller Getesteten liegt; Hochbegabte sind daher per definitionem selten. Da Intelligenztests (aufgrund unterschiedlicher Aufgabenstellungen) nicht perfekt miteinander korrelieren, kann es durchaus Menschen geben, die nach dem einen Intelligenztest hochbegabt sind, nach dem anderen aber nicht.

Über die genauen Ursachen von Hochbegabung gibt es keinen Konsens in der Forschung. Wahrscheinlich bestehen sie jedoch in einer Kombination von sozialem Umfeld (vor allem während der Kindheit) und genetischen Einflüssen.

Quelle: am 13.05.2014 um 12Uhr: http://de.wikipedia.org/wiki/Hochbegabung

Außergewöhnlich Normal, Buntes Zebra, Hochbegabt oder Schöner Schwan?

Der von Anne Heintze geprägte Begriff des bunten Zebras in einer Welt aus lauter Haflingern trifft die Sache im Kern: beide Arten sind richtig in ihrem Sein, aber eben sehr unterschiedlich. Jeanne Siaud-Facchin spricht im selben Zusammenhang auch von Zebras, da sie auffallen, und auf den ersten Blick sehr ähnlich aussehen, aber alle eine völlig individuelle Zeichnung haben.
Um in einer Welt voller andersartiger Wesen sich nicht selbst zu verlieren, muss man sich seiner selbst erst einmal voll bewusst werden. Hans Christian Andersens Märchen vom hässlichen Entlein ist eine der schönsten und deutlichsten Parabeln auf das Erwachen des gesunden Selbstbewusstseins: Schwan unter Schwänen sein, selbst einer dieser herrlichen Vögel….

Es ist als Hochbegabter also nicht notwendigerweise ein farbigeres Leben, sondern eventuell auch ein stolzeres, ruhigeres, oder einfach ein freieres… das hängt davon ab, was für ein Mensch man ist. Denn bei allen Gemeinsamkeiten der Hochbegabten sind wir doch alle einzigartig und aussergewöhnlich – und das macht diese unsere Welt zu einem so bunten und wundervollen Ort, reich an Überraschungen und Vielfalt. So seid ihr alle Teil meines bunten Lebens, und ich freue mich, wenn du mir erlaubst ein wenig hineinzuschnuppern, in

Dein buntes Leben

Wenn Du vermutest (oder bezweifelst!), hochbegabt oder vielbegabt zu sein, dann kannst du hier einen kurzen Selbsttest machen: Bin ich hochbegabt?