Das Bunte Leben Selbstannahme

Depression – Hochbegabt, Hochsensibel, Depressiv

Zeichnung eines Gesichts unter dunkler Regenwolke: depressiv, Depression, (c)Johanna Ringe 2017 www.dein-buntes-leben.de

Heute bin ich traurig. Traurig darüber, dass viele ganz besondere, hochbegabte, hochsensible Menschen ihrem Leben ein Ende setzen… vor allem wenn sie im Rampenlicht stehen, als Schauspieler, Komiker, Musiker oder sonstwie unter Druck. Und depressiv. Ob Weltstars wie Robin Williams oder Jungs von nebenan wie Kazim Akboga.

Auch wenn Hochbegabung nicht zwangsläufig mit psychischen Störungen einhergeht, und Hochsensibilität wirklich keine Krankheit ist, so können doch auch Hochbegabte und Hochsensible Menschen depressiv sein. (Das ist immer dasselbe: nicht alle Menschen die 190cm groß sind haben Schuhgröße 46, aber manche schon. Du verstehst, was ich meine.) Aus den verschiedensten Gründen können sie wie jeder andere auch eine Depression haben, sowie alle anderen Krankheiten auch, wenn wir grade dabei sind.

Eine der vielen verschiedenen Ursachen für eine Depression ist das Gefühl der Einsamkeit – und dafür sind wir hochsensiblen und hochbegabten Zeitgenossen leider prädestiniert.

Deshalb fasse ich mich heute kurz, und werfe Dir einen Ball zu, den Du hoffentlich weiterspielen wirst:

  • Lass uns offen über Hochsensibilität und Hochbegabung sprechen, und über ihre Schattenseiten für die Betroffenen!
  • Lass uns aussprechen, dass es Schulkinder gibt, die sich das Leben nehmen, weil sie sich unverstanden und hilflos fühlen!
  • Lass uns aussprechen, dass traumatisierte Kleinkinder ihre Antennen schärfen, und so immer sensibler für ihre als gefährlich empfundene Umgebung werden, in der Hoffnung sich durch „angemessenes“ Verhalten schützen zu können!
  • Lass uns aussprechen, dass man nur brillanter Komiker sein kann, wenn man den Schmerz des Menschseins in sich trägt!
  • Lass uns aussprechen, dass nur diejenigen wirklich trösten können, durch Musik, Kunst oder einfache Worte, die selbst durch den Schmerz gegangen sind – oder mitten drin stehen!
  • Lass uns aussprechen, dass Abiturienten in diesem Schulsystem depressiv werden, den Fehler bei sich suchen, und gar nicht mehr glauben können, dass sie in Ordnung sind, wie sie sind!
  • Lass uns aussprechen, dass es Hochbegabten besser geht, wenn sie um ihre speziellen Begabungen und Herausforderungen wissen! (Und Testergebnisse deshalb mitgeteilt und angemessen kommentiert werden sollten, aus welchem Grund, in welcher Umgebung und welchem Alter die Tests auch immer durchgeführt wurden!)
Lass uns über Depression reden, statt peinlich berührt zu schweigen…!

Wir sind alle Menschen, mit Ängsten, Wünschen, Träumen und Nöten, und mit dem Wunsch, dazu zu gehören. Ganz egal, wie anders wir sind, als unsere direkte Umgebung: es gibt immer jemanden auf diesem Planeten, der Dich verstehen würde! Und niemals war es so einfach, Gleichgesinnte zu finden und sich zu vernetzen wie in unserer Zeit. Das Internet bietet eine Fülle an Informationen, und es gibt so viele Hilfsangebote… (Hier ein Dank an Jared Padalecki von Supernatural, und seine „Always keep Fighting“ Kampagne!)

Aber nichts von alledem ersetzt den Mitmenschen, der Dich versteht. Der Dich in den Arm nimmt und Dir versichert, dass er Dich sieht und annimmt, genau so wie Du gerade bist.

Selbst wenn man über das Internet und alle verschiedenen seelsorgerischen Angebote letzten Endes Menschen findet, Ansprechpartner, so funktioniert das nur, wenn Du und ich uns auch als Ansprechpartner zur Verfügung stellen!

Wenn wir da sind, und Wahrheiten aussprechen und Wahrheiten aushalten.

Wenn wir bereit sind, über die Grenzen der Etikette hinweg unsere Mitmenschen wahrzunehmen,
und zu akzeptieren, dass wir gerade derjenige sind, der da ist.
Der einzige, der helfen kann.
Und dann die Courage haben, mit jemandem zu weinen, zu reden, zu schweigen, und vielleicht ein Leben zu retten.

Herzlichst, wo immer Du gerade bist, ich sehe Dich! Danke, dass Du da bist, Menschenkind.

Unterschrift Johanna (c) Johanna Ringe 2014 ff. www.dein-buntes-leben.de

 

P.S.: Hier eine wunderbare hilfreiche englischsprachige Seite zum Thema: To Write Love On Her Arms

P.P.S.: Leider kenne ich keine spezielle Seite auf Deutsch, aber hier geht es sicher weiter: NAKOS ist die Nationale Kontakt- und Informationsstelle
zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen.

P.P.P.S.: Last but not least, Anne Heintze über ihre Depressionen, ehrlich, mutig, innennackt. Danke, Anne!

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